Rundwanderung Weidatalsperre

17. Dezember 2023
17. Dezember 2023 markus

Nach Wochen des schlechten Wetters war es endlich wieder soweit: Raus in die Natur und Wandern.
Die Rundwanderung um die Weidatalsperre stand schon länger auf dem Plan, bildet sie nämlich mit der nahen Zeulenrodatalsperre den rund 58km langen Rundwanderweg: Talsperrenweg.

Im Frühjahr wurde die Talsperre bereits umrundet und nun war es Zeit auch diese kleinere, aber dennoch sehr schöne Talsperre zu erwandern.

Die Tourbeschreibung

Startplatz war an einen kleinen Teich, den man über eine Landwirtschaftzufahrt erreichen kann. Die Einmündung in diese Straße befindet sich auf halben Weg zwischen den Ortschaften Staitz und Wöhlsdorf. Gut zu fahren, aber dennoch ein ausgewiesener Landwirtschaftsweg.

Wer sicher gehen möchte, kann auch den Talsperrenweg nehmen, der sich in der Nähe befindet. Hier gibt es dann an der Straße gute Möglichkeiten das Auto abzustellen.
Die 3. Anfahrtsmöglichkeit ist über den Talsperrenweg, von der Ortschaft Döhlen aus, zu nehmen. Man kommt dann am Ausgleichsbecken der Talsperre raus und hat gute Parkmöglichkeiten.

Vom kleinen Parkplatz führt ein Forstweg nach Osten, auf den ich nach kurzer Zeit auf den eigentlichen Rundwanderweg stieß, der von links vom Tal auf diesen Forstweg mündete. Von hier aus startet dann auch die Uhr mit der Navigation, die man sich aber wegen der sehr guten Ausschilderung eigentlich ersparen kann.

Auf Waldwegen unterwegs und nach ein wenig mehr als 1km, erreichte ich zum ersten Mal das Ufer. Ganz flach ging es hier ins Wasser hinein und eine kleine freie Fläche bot, neben einer guter Aussichtsmöglichkeit, einen recht geeigneten Startplatz für die Drohne.
Ausgepackt, GPS gesucht, gefunden und schon stieg die kleine Drohne über die Talsperre bis hin zur gegenüberliegenden Vogelinsel.

Bilder von der Drohne

Nach dem kleinen Erkundungsflug führte der Weg mich weiter in Richtung Süden. Auf laubgefüllten Waldwegen, die Talsperre immer auf der linken Seite im Blickfeld, kam nach rund 2km nach Start die erste Sitz- und Pausengelegenheit. Eine so typische Sitzgruppe mit Dach, oftmals auch als Futterraufe bezeichnet, stand am Wegesrand auf einer offenen Stelle.
Mittlerweile hatte sich das Himmelgrau des Vormittags in ein Blau gewandelt und es herrschte, widererwarten, richtig schönes Herbstwetter.

Es begann nun die Umrundung eines sehr spitzen Ausläufers der Talsperre, dessen Spitze kurz unterhalb der kleinen Ortschaft Piesigitz lag. Es ging nur kurz an einer mir ganz bekannten Ortsverbindungstraße entlang, bevor der Weg wieder im Wald verschwand.

Anstatt einen Wald- und Forstweges ging es nun auf einen schmalen Pfad weiter. Halbsumpfige Abschnitte wurden mit gut angelegten Holzbrücken trocken überwunden und oft kam ich an schönen Aussichtspunkten vorbei, die zum Teil mit Sitzmöglichkeiten versehen waren.

Über 68 Stufen stieg man nun über die sog. Himmelsleiter zur kleinen dachlosen Holzmühlhütte hinab, die gleichzeitig auch die erste Touringen-Stempelstelle darstellte.

Immer entlang der Uferlinie, mal direkt am Wasser und auch mal ein wenig höher, verlief der Weg grob nach Süden.
Auf den gut gesicherten Wegen (Baumstämme verhinderten das Abrutschen des Weges, kam ich auch auf diesen Abschnitt an richtig schönen Stellen am Ufer vorbei. Hier kann man problemlos im Sommer ins Wasser und auf der Freifläche gemütlich die Decke ausbreiten…Einfach herrlich. Dazu kam mittlerweile die kräftige Sonne, die die Talsperre richtig toll aussehen ließ.

Nach einen großen Bogen konnte man schon das nächste Zwischenziel, die Brücke an der Vorsperre Pisselsmühle, sehen. Wie auch bei anderen Talsperren, wurden Aussichtspunkte, Vorsperren und andere markante Punkte die Namen der Mühlen gegeben, die während des Baus abgerissen wurden.

Fast gegenüberliegend kam ich einen weiteren schön angelegten Aussichtspunkt mit Ruheplatz vorbei: Eine herrliche Bank mit einen direkten Blick über die Talsperre bis hin zur Brücke. Hier wurde viel Mühe und Herzblut reingesteckt.

Die letzten rund 500m bis zur Brücke verliefen wieder problemlos über den guten Wanderpfad.

Die Brücke stellte ungefähr auch die Halbzeit der Tour dar. Gleichzeitig konnte ich hier das letzte Mal die Drohne steigen lassen, denn der Großteil der restlichen Strecke führte durch ein Landschaftschutzgebiet.
Bislang übrigens, rund 7km Wegestrecke waren geschafft, hatte ich bis auf einen einzelnen Angler, niemand gesehen- ich war bis dahin komplett alleine unterwegs.

Bilder von der Drohne

Mittlerweile stand die Sonne schon spürbar tiefer und hüllte die östliche Uferseite in einen goldgelben Farbton. Auf den unverändert guten Weg, ging es nun leicht bergauf bis hin zum Holzmühlenblick, von den man erhöht eine schönen Blick über die Talsperre genießen kann.
Kurze Zeit später, im goldenen Tönen getauchte Herbstwald, hatte ich eine kleine Schrecksekunde: Eine recht große Gruppe von nicht gerade kleinen Wildschweinen, machte, keine 50m vor mir, ihre Nachmittagsrunde. Kaum auszudenken was passiert, wenn nur ein Wildschwein in einen solchen Moment keine Lust hat beobachtet zu werden und auf Krawall gebürstet ist.
Doch glücklicherweise sah mich die Gruppe entweder nicht oder schenkten mir keine Beachtung.

Auf den Weg, der mich ein wenig auch an teile der Saale-Horizontale in Jena erinnerte, ging es an einer weiteren Ruhebank vorbei, von der man einen Blick über einen Großteil der Talsperre bis hin zur Ortschaft Staitz hatte.

Vorbei an der fast geraden Uferlinie auf der linken und einen alten Steinbruch auf der rechten Seite, ging es weiter nach Norden. Interessant hier waren die Ruinen von Gebäuden, die dicht am Ufer und in irgendeinen Zusammenhang mit den Steinbruch standen, der sich nicht unimposant in die Höhe erhob.

Am Ende des Weges lichtete sich der Wald und ich kam auf eine große Wiese, von der es nur noch ein paar Meter bis zum höher gelegenen Aussichtspunkt, der Karpfenwiese, waren.
Mit der Sitzgruppe auf rund 330m Höhe, konnte man einen weitreichenden Blick über das geflutete Tal genießen und nebenbei noch den 2. Touringen-Stempel dieser Tour in das Heft drücken, das nun alle Stempel des Talsperrenweges inne hatte.

Ab der Stempelstelle ging es über den größten Anstieg dieser Tour bergauf , um nach rund 500m am vielleicht schönsten Aussichtspunkt der Rundwanderung, der Grobisch, anzukommen. Auf 378m über Null, hat man den besten Blick in Richtung Staitz. Allerdings werden die Bäume am Hang davor im Sommer den Blick trüben und irgendwann (falls nichts verschnitten wird) ganz verbergen.

Von hier hat man auch zum ersten Mal einen freien Blick auf die beiden Staumauern, von der die am Ausgleichbecken mit den Kaskaden das nächste Zwischenziel sein sollte.

In einen größeren Bogen laufend, kam ich nach nicht mal 1km am Sperrwerk an, das es ebenfalls zum umrunden gab. Hangabwärts an den mächtigen Kaskaden vorbei, verlief der Weg bis an 2 Wehre der Weida hin, um dann auf der anderen Seite als asphaltierter Weg wieder bergauf zu verlaufen.

Während das Ausgleichbecken auf der rechten Seite wie ein schöner kleiner See da lag, erhob sich die Sperrmauer vor mir groß und mächtig.
Der Weg bot einen idealen Startplatz für die Drohne, die ich nun wieder fliegen lassen durfte: Das Schutzgebiet war verlassen und das Wasserbauwerk galt in der Droniq-App als offene Flugzone. Und da auch die DJI-App nicht meckerte, hieß es wieder: Auspacken, Starten und schöne Aufnahmen machen.

Bilder von der Drohne

Der asphaltierte Weg endete beim Erreichen des Waldes und führte auf den direkten Weg zur großen Staumauer, die man nur an einer Stelle nah sehen konnte. Leider konnte man sie nicht betreten und deswegen führte der Weg abwärts zur Bermichsmühle, die direkt neben der Weida steht und schön restauriert wurde.
Bleibt wirklich zu hoffen, dass die Staumauer ewig hält, denn ansonsten hat man in der Mühle nicht nur nasse Füße, sondern noch ganz andere Probleme.

Über den letzten nennenswerten Anstieg der Tour, kam man zum Eingang des Wärterhofes, gleichzeitig auch Betriebsgelände der Thüringer Fernwasserversorgung.

Der kleine Pfad ging nun wieder leicht bergab bis in die Ufernähe, ehe das Wasser des letzten Ausläufers im feuchten Sumpf endete, der wieder mit kleinen Brücken trocken überwunden werden konnte.
Ein kleiner Anstieg führte mich wieder auf den Forstweg auf den die Tour begann und somit den Rundwanderweg schloss.

Das kleine Stückchen zum Auto nutzte ich mit den letzten verbliebene Milliampere des Kameraakkus für ein abschließendes Fazitvideo, eher die so schöne Tour am Auto schließlich endete.

Fazit

Eine richtig schöne Tour bei besten Wetter!

Fast völlig alleine ging es über gute Wege, an vielen schönen Aussichtspunkten vorbei und die ausreichend vorhandenen Sitzmöglichkeiten boten Möglichkeiten für eine kurze Pause.
Die Rundwanderung ist sehr gut ausgeschildert, so dass ein Verlaufen nicht wirklich möglich ist.

Mit einer Decke und Verpflegung dabei, bietet der Rundweg auch genügend Möglichkeiten für eine ausgiebige Rast oder auch eine Ruhepause zwischendurch.
Da der Trinkwasserzweck aufgehoben wurde, ist auch ein Befahren mit SUP’s möglich. Allerdings sind die Anfahrtswege begrenzt und es gibt keine nahen Einstiegsmöglichkeiten, so dass man mit den Board ein Stück laufen muss.

Auch das Fliegen mit der Drohen ist auf der westlichen Seite und im Norden erlaubt. Deswegen macht das Mitnehmen auf jeden Fall Sinn.

Alles im allem ist die Rundwanderung sehr empfehlenswert. Sie bietet eine schöne Abwechslung an verschiedenen Wegen, ist leicht zu begehen und bedarf keiner größeren Anstrengung.

Art der Strecke

Gut zu laufender Waldboden, im Ufernähe manchmal feucht, nur am Ausgleichbecken gibt es ein kurzen Abschnitt mit Asphalt.

Wegweisung /Ausschilderung

Sehr gut ausgeschildert! Ein Navigieren ist nicht nötig.

Einkehrmöglichkeiten

Auf der Tour gibt es ausreichend vorhandene Sitz-und Pausenmöglichkeiten, nur auf Gaststätten muss man verzichten.

Fotospots

Die Aussichtspunkte im Uferbereich und auf Anhöhen bieten schöne Blicke auf die Talsperre und das Drohnenfliegen ist zum Teil auch möglich.

Anspruch

Die Wege sind recht leicht und ohne größere Anstrengungen zu laufen.

Parken, Anfahrt

Im Bereich des Wärterhofes und an den beiden Wehren am Ausgleichbecken gibt es gute Parkmöglichkeiten

Höhenmeter bis zum Ziel

400m bergauf, 400m bergab

Streckenlänge

14,1km

Dauer

Gehzeit inkl. Pausen: ca. 4h50min

Die Tour bei Komoot

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