Vorwort
Rucksäcke habe ich mittlerweile einige:
Wanderrucksäcke klein und groß, einen Fahrradrucksack, mehrere Fotorucksäcke und einen Rucksack für die tägliche Arbeit.
Doch einer fehlte mir dennoch noch in meiner “Sammlung”: Einen Tagesrucksack, neudeutsch auch Daypack genannt, der man zum Beispiel mit auf eine Städtetour mitnehmen könnte, so wie im Sommer 2023…
Die Anforderungen waren klar: nicht zu schwer, Größe bis 30l, tauglich als Handgepäck im Flugzeug, Seitentaschen für den schnellen Zugriff auf Wasserflaschen, ein innenliegendes Fach mit Reißverschluss und vielleicht sogar mit der Möglichkeit, das Kabel der Powerbank nach außen durchzustecken.
Ach ja, ein Vermögen sollte er auch nicht kosten.
Natürlich muss man immer ein paar Kompromisse eingehen, wenn man nicht zu tief in die Tasche greifen will.
Wenn man sich nun das Angebot der namhaften Hersteller ansah, musste ich feststellen, dass das Angebot nicht wirklich groß ist…
allgemeine Beschreibung
Nach einigen Hin-und Her, fiel meine Wahl auf den Deuter Gogo aus dem Jahr 2021 oder 2022.
Der Gogo hatte ursprünglich einen UVP von 65€ und war im Angebot für 37€ zu bekommen.
Der 25l fassende Rucksack wiegt 570g und gleicht das nicht so stylische Design mit Zweckmäßigkeit aus und mit den Abmessungen von 46 x 27 x 19 (H x B x T) cm, kann man ihn problemlos mit in das Flugzeug nehmen.
Auf einen integrierten Regenschutz wurde verzichtet, ebenso wie auf einen Hüftgurt. Beides kann man jedoch bei Deuter als Zubehör nachkaufen. Wasserdicht ist der Rucksack nicht, aber eine zusätzliche Imprägnierung vor dem ersten Einsatz, sollte das Wasser zumindest eine zeitlang abhalten.
eigene Meinung
Achtung! Der Rucksack wurde selbst bezahlt. Niemand hat irgendwie irgendwas gesponsert.
Das Äußere des Rucksack ist wenig verspielt. Es gibt 2 flexible Seitentaschen, eine Befestigungskordel, wies es Deuter selbst nennt, auf der Vorderseite, eine kleine Fronttasche mit einen Karabinerhaken (leider aus Plastik) und den Zugang zur Haupttasche, der sich bis auf die Seitentaschen öffnen lässt.
Diese Seitentaschen sind groß genug, um locker je eine 1l-Flasche aufzunehmen. Aber auch kleinere Flaschen halten, dank des dehnbaren Oberteils, gut fest.
Die Kordel an der Front eignet sich gut, um z.B. die optionale Regenhülle oder eine Jacke zu befestigen.
In die kleine Fronttasche findet ein Smartphone, Powerbank oder vergleichbares gut Platz. An dem kleinen Karabinerhaken, kann man z.B. ein Schlüssel oder anderes Wertvolle befestigen. Für einen City-Rucksack ist jedoch die Fronttasche zu leicht zu öffnen und der Inhalt entnehmbar. Hier wäre ein Diebstahlschutz, wie ein verdeckter Reißverschluss oder auch 2 Zipper zum Befestigen eines Schlosses, besser gewesen.
Die Haupttasche lässt sich großzügig, wenn auch nicht komplett, öffnen, so dass der Zugang zum großen Innenfach sehr bequem ist.
Der Boden des Rucksacks ist leider nicht verstärkt und könnte so bei ein weniger Nässe auf den Boden, schnell durchweichen.
Die Rückseite bietet durch die abgesetzten Rückenpolster, von Deuter Airstripes genannt, einen guten Komfort. Dieses sollen auch dafür sorgen, dass der Rücken nicht komplett anliegt und so ein Luftzirkulation stattfindet. Leider funktionierte dieses Prinzip bei mir nur bedingt. Oft hatte ich einen nassen Rücken. Wesentlich besser sind da die Netzrücken, die jedoch den Rucksack auch größer werden lassen.
Die Schultergurte sind ausreichend breit und lassen sich recht angenehm tragen, sofern man die empfohlene Zuladung von bis zu 6kg nicht überschreitet. Auf den Schultergurten fehlten mir aber noch kleine Befestigungsmöglichkeiten, wie Schlaufen.
Für längere Tagestouren wären mir der Rücken und die Schultergurte zu unbequem. Da gibt es bessere Rucksäcke.
Der Brustgurt lässt sich gut einstellen und erfüllt sein Zweck. Wieso er bei mir jedoch oft schief war, kann nur an unterschiedlich eingestellten Schultergurten liegen, was mir jedoch nie auffiel…Am Gurt gibt es noch eine größere Schlaufe, die z.B. für eine Sonnenbrille geeignet ist.
Da der Hüft-oder Bauchgurt (an dem ich normalerweise eine Kamera befestige) nicht im Lieferumfang enthalten ist, befestigte ich die Kompaktkamera mit einen Kabelbinder recht sicher am Brustgurt. So konnte ich schnell die Kamera erreichen und gleichzeitig hatte ich so einen simplen Diebstahlschutz.
Der Innenbereich ist dreigeteilt:
Im großen Hauptfach findet sich genug Platz für Jacken, Flaschen usw. . Es ist geräumig und gut zugänglich.
Im abgetrennten Dokumentenfach ist auch Platz für einen kleinen Laptop, so wie ich ihn im Flugzeug dabei hatte. (in meinen Fall: 11-Zoll Laptop mit Tasche). Den Stoff finde ich leider recht dünn und das Gummiband, das für die Flexibilität sorgt, war recht schnell zu weit geworden.
In einen weiteren kleinen Fach mit Reißverschluss kann man wichtigere Kleinigkeiten unterbringen. Aber genau hier wäre ein kleiner Karabinerhaken gut gewesen. Den gibt es aber leider nur in der außen liegenden Fronttasche.
Der Rucksackboden ist auch von innen nicht verstärkt.
Fazit
Der Deuter Gogo ist ein alltagstauglicher Rucksack, der eine zweckmäßige, aber nicht komplett durchdachte Ausstattung hat.
Er zählt mir dem UVP von 55€ (Modell 2023) zu den günstigsten Modellen aus dem Hause Deuter, braucht sich aber dennoch vor anderen Daypacks nicht verstecken.
Ein großer Pluspunkt ist eindeutig das gute Preis-Leistungs-Verhältnis, die Flexibilität der Taschen und der viele Platz von rund 25l.
Nachteile sind, natürlich auch preisbedingt, der fehlende Regenschutz und Bauchgurt oder auch der kaum vorhandene Diebstahlschutz aus den Taschen.
Das angeworbene Rücken-Belüftungssystem hat bei mir leider nicht so gut abgeschnitten, was jedoch an vielen verschiedenen Faktoren liegen kann.
Trotzdem: Für den Straßenpreis von 37€ (Vorjahresmodell) ist er unschlagbar günstig und trotz der genannten Nachteile eine Empfehlung.