Die erste Tour startete auf der Halbinsel Formentor, an deren Ende das bekannte Cap Formentor mit den Leuchtturm sich befindet.
Diese, von der Länge her überschaubare Wanderung, sollte vor allem als Einstieg dienen, um sich an das Klima und die Umgebung zu gewöhnen.
Das spitz zulaufende Cap ist der nördlichste Punkt Mallorcas und gleichzeitig ein sehr beliebtes Ziel für Radfahrer, auf die man auf der Anfahrt auf den vielen Serpentinen ganz besonders achten muss.
Ungefähr 5km vom Leuchtturm entfernt, fand ich am Vormittag noch einen Platz auf einen der wenigen Abstellflächen, auf den gerade einmal 4 oder maximal 5 Autos Platz fanden. Das auf den Boden stehende Schild “Parken verboten” immer im Hinterkopf (vielleicht war damit auch die Straße gemeint), ging es von hier aus los.
Die Tourbeschreibung
Noch einmal überprüft, ob das Auto wirklich zu ist, noch ein paar Radfahrer vorbei gelassen und ab geht es, über die Straße hinweg und dann abwärts ins Tal. Ich folgte den kleinen Trampelpfad über eine Freifläche, immer wieder mit den Blick auf die Komoot-Navigation auf dem Handy, ob ich auch wirklich richtig bin.
Im Wald angekommen (naja, ich weiß nicht ob man dazu schon Wald sagen kann- es war eine Mischung an unbekannten Bäumen, viel Felsgesteinen und ausgetrockneten Boden), ging es weiter abwärts.
Über den ungewohnt holprigen Pfad, vorbei an einzelnen grasenden Ziegen (keine Ahnung ob es Wildtiere) und mir noch fremden Gräsern, Palmen und anderen Pflanzen, erschien nach rund 1,5km die herrliche und abseits gelegene Bucht cala en Gossalba, die vermutlich mehr Leute mit den Boot als zu Fuß besuchen.
Glasklares türkises Wasser und ein malerisch anzusehen, ärgerte ich mich gleich wieder: Meine Badesachen hatte ich natürlich nicht dabei.
Wer daran gedacht hat, kann hier wunderbar bade, schnorcheln und sich ausruhen- dieses Plätzchen ist einfach wie dafür gemacht
Der kleine Pfad verlief weiter nach Südwesten, immer das Wasser einige Dutzend Meter darunter. Um hinunter zu kommen, wo anscheinend ein kleiner Bach mal in die Bucht mündete, war ein wenig Kletterarbeit schon nötig. Nichts für Leute, die immer noch meinen mit Flip-Flops auf Wanderschaft gehen zu können.
Am tiefsten Punkt angekommen, war ich von der Größe der Felsblöcke doch schon überrascht. Um hier wieder raus zu kommen, mussten die Schritte schon überlegt gesetzt werden. Mit der Hitze, die in dieser Steinschlucht ohne die kleinsten Luftbewegungen deutlich höher als zu Beginn der Tour, wurde das nicht zum lustigen Unterfangen.
Umso höher ich kam, desto kleiner wurden die Steine und der Grasbewuchs nahm zu. Glücklicherweise waren die Gräser nicht so scharfkantig wie vorher angenommen, denn sonst wäre die weitere Wanderung eine blutige Angelegenheit geworden.
Der kleine Weg, wenn man den überhaupt so nennen konnte, führte mich immer höher aus der Schlucht heraus: Diese öffnete sich und machte das Tal nun breiter.
Weiter oben konnte ich nun auf beiden Seiten angelegte Serpentinen sehen, die ich nun mit meiner Komoot-Karte auf den Handy abgleichen konnte und so schnell klar war, wohin mich der weitere Wege führen sollte…
Den weiteren Weg auf den steinigen, künstlich angelegten Weg, der zum Tal hin mit einer Stützmauer aus Naturstein angelegt worden war, ging es recht angenehm weiter nach oben. Mehrere Kurven später war ich am Ende des Wegen angelangt und hatte den höchsten Punkt der Tour erreicht.
Hinter mir lag das trichterförmige Tal und unter mir die Bucht Figuera, glasklar mit türkisen Wasser. Auf halber Höhe schlengelte sich die Straße zum Cap durch die Berge.
Das Wetter passte und der Blick auf die Karte ließ einen Drohnenflug zu. Also raus mit der kleinen Drohne und, auf ein paar Überflügen, Fotos und Videos gemacht. Nicht lange, denn der Wind war dennoch deutlich spürbar.
Zurück im Rucksack, ging es auf einen schmalen Weg bergab. An der Straße angekommen, ging es dann schließlich zum Auto zurück- immer wieder den vielen Radfahrern und Autotouristen ausweichend, die mir entgegenkamen. Glücklicherweise stand mein Mietwagen auch noch an Ort und Stelle, mit den es dann weiter zum Cap ging. Hier drehte ich jedoch am letzten Anstieg um, weil die Automassen zu Zufahrt verstopften. Ne, darauf hatte ich keine Lust.
Reicht zum Eingewöhnen.
Bilder der Drohne
Fazit
Wenn man meint, eine solche kurze Tour wäre ja gar nichts, der täuscht sich gewaltig! Alleine die neue Topografie, gepaart mit den ungewohnten Temperaturen zu der Jahreszeit, verlangte mir so einiges ab:
Klettererei, hohes Gras, kleine und bedachte Schritte, das alles war zwar kein Neuland für mich, aber hier und jetzt trotzdem irgendwie schon. 2,6km/h sagen schon einiges aus…Pausen gab es dabei nicht.
Eine kleine Tour, bei der es auch die Gelegenheit gegeben hätte, ins Mittelmeer zu springen und zu erfrischen- wären da nur nicht die vergessenen Badesachen gewesen…aber egal.Man lernt ja aus seinen Fehlern.
Trotzdem: Es war eine sehr abwechslungsreiche Tour, mit vielen verschiedenen Untergründen.
Höhenmeter bis zum Ziel
240m bergauf, 250m bergab
Streckenlänge
rund 4,8km
Dauer
Gehzeit 1h 53min