Der Rennsteig #6: Von Steinbach am Wald nach Blankenstein

4. Juni 2023
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4. Juni 2023 markus

Auf zur letzten Etappe!

Nach 5 absolvierten Etappen waren wir auf der Zielgeraden. Nur noch rund 30km trennten und von unseren Ziel, Blankenstein.

Was vor über 12 Monaten mit dem Start in Hörschel begann, sollte nun zu Ende gehen..

Die Tourbeschreibung

Durch die zeitige Ankunft am Vortag, waren wir am kommenden Morgen schon recht zeitig wach und ausgeschlafen.
Schnell alles zusammengeräumt und ab um Frühstück…das fand in den nahen Cafe statt, dass auch zum Hotel gehört. Hier gab es ein wirklich großes Frühstück mit richtig netten Leuten. Auch ungewöhnlich: Uns wurden auch Brötchen für den weiteren Weg mitgegeben. Toll.

Glücklicherweise hatte der Regen über Nacht nachgelassen und so starteten wir gegen 8 Uhr erstmal ohne Regenjacke und Poncho.

Es ging durch Steinbach am Wald und dann weiter parallel zur Rennsteigstraße, die uns wieder sofort an den letzten Abschnitt des Vortages erinnerte. Umso erleichterter waren wir, als der Rennsteig nach ungefähr 2,5km in den Wald abbog.

Also ging es rein in den nebeligen Wald auf einen so typischen, gut ausgebauten Forstweg, fast einen Kilometer fast geradeaus.
Dann folgte ein kleiner Pfad, der aussah, wie man sich einen Wanderweg so vorstellt: Schmal, kaum einen Meter breit, Waldboden, links und rechts Unmengen an Heidelbeersträuchern, vorbei an dicht gewachsenen und vor allem gesunden Bäumen. Herrlich. So muss es aussehen!

Auf den Schönwappenweg, der direkt auf der Landesgrenze und fast parallel zum alten Grenzweg, dem Kolonnenweg, verläuft, erreichten wir nach rund 5,5km die kleine Kurfürstenhütte, an der allerlei Informationstafeln zur Geschichte der Grenze und des Schönwappenweges aufgestellt waren.

Von hier aus ging es weiter zur Schutzhütte Jagdhaus und über einen schönen Waldweg weiter zum Ortseingang Brennersgrün, an den wir schließlich unsere Regensachen wieder anziehen mussten.

Es ging durch das, nicht verwunderlich bei dem Wetter, verschlafene Brennersgrün bis zum Ortsausgang, als wir auf das Moosdorf stießen. Ein kleiner Bereich am Waldanfang, der richtig kreativ und mit viel Liebe von Kindergartengruppen oder Schulklassen gestaltet wurde: kleine Miniaturbauten entstanden hier, bei denen man immer wieder neue kleine Details entdeckt. Richtig toll gemacht!!!

Wieder überschritten wir auf den nächsten 1,5km die Landesgrenzen Thüringen/Bayern, allerdings nun zum letzten Mal. Über einen kleinen Anstieg kamen wir zur Schutzhütte “Meiler Hohe Tanne”, die einen Kohlenmeiler kegelförmig nachempfunden wurde- auf jeden Fall eine der auffälligsten Schutzhütten bislang.

Über einen schönen Hohlweg, der sich geradezu in den Landschaft geschnitten hatte, kamen wir an die Ortschaft Grumbach heran, die wir im weiten Bogen im Uhrzeigersinn umwanderten.

Ab dem Ortsausgang Grumbach führte der Rennsteig wieder rund 2 Kilometer durch ein Waldstück. Der schmale Weg führte unter anderem an großen moosbedeckten Flächen vorbei, die nach dem Regen schön saftig grün aussahen.
An der Schutzhütte bei dem Örtchen Rodacherbrunn war es, nach 15 Kilometern bislang, wieder zeit für einen Motivationschluck aus den Flachmann, bevor es zügig weiter ging.

Mittlerweile hatte der Regen auch wieder nachgelassen und der Rennsteig füllte sich stetig mit mehr Wanderern und Radfahrern, je näher wir Blankenstein kamen. Viele nutzten den nahen Feiertag, um mit den Rad den Rennsteig an 2 oder 3 Tagen zu durchfahren.

Der kleine Pfad mündete schließlich in einer gut befestigten Forststraße, auf der wir zügig vorankamen. Bis zur nächsten Schutzhütte Am Kulmberg, kamen uns wieder etliche Leute zu Fuß und auf dem Rad entgegen.

In der Schutzhütte bei Kilometer 19,5 angekommen, tauschten wir uns mit einigen anderen Wanderern ein wenig aus, stärkten uns und verstauten endlich wieder unsere Regensachen, die wir zum Glück bis zum Schluss nicht mehr brauchten.

Noch nicht mal 10 Kilometer trennten uns vom Ziel. Die Motivation und die Euphorie es bald geschafft zu haben, trieb uns weiter an.

Durch den Wald ging es am Steinbruch am Kulmberg vorbei, bevor wir bei der Schutzhütte am Pferdeweg die breite Forststraße verließen und einen kleineren Pfad, leicht bergauf verlaufend, nutzten.
Unweit der Ortschaft Schlegel, kamen uns nun mehrere Wandergruppen entgegen, die sich in Blankenstein auf den Rennsteig gemacht haben.

Hier kamen wir auch der ersten von mehreren Wegweisern, bei denen auf einer runden Platte verschiedene große Orte samt Himmelsrichtung und Entfernung markiert wurden.

Nach der Durchquerung von Schlegel, zogen hinter uns, im Nordwesten, dunkle Regenwolken auf. Diese beobachten wir laufend, in der Hoffnung, dass uns das erneute Anziehen der Regenkleidung bis zum Ziel erspart bleiben würde.

Die nächsten 3 Kilometer ging es direkt an der Landstraße Neundorf- Blankenstein mehr oder weniger immer leicht bergab. Die Regenwolken hinter uns zogen dazu zum Glück in eine andere Richtung.
Ungefähr bei Kilometer 25 passierten wir den Rastplatz Wegespinne, der zu dieser Zeit wieder hergerichtet wurde. Trotzdem, und wie immer nach 5 Kilometern, gab es hier einen kleinen Schluck aus den Wanderflachmann.

Kurz vor der Ortschaft Kießling, entdeckten wir einen weitere kleine Sitzgelegenheit mit einer Kompassrose, so wie wir sie schon einmal gesehen hatten.

Nur noch 3,5km bis zum Ziel…

Durch Kießling durch und weiter bergab entlang der Landstraße, führte uns der Rennsteig an den Häusern in Absang vorbei.
Hier hat man sich etwas tolles einfallen lassen: An einen starken, alten Baum wurde eine Schaukel angebracht. Toll! Einfach mal wieder Kind sein- schaukeln und ins davor liegende Tal blicken.

Von hier aus, war es nun nicht mehr weit.
Über die Straße, an einer Gartenanlage vorbei und dann recht steil abwärts in Richtung Bahnhof Blankenstein.

Hier wurde gebaut und daher mussten wir noch einen kleinen Umweg nehmen, um endlich unser Ziel auch zu sehen…die Selbitzbrücke über die Saale.

Und dann endlich…Nach über 168 Kilometern und 45 Stunden reiner Wanderzeit, aufgeteilt auf 6 Etappen, war es dann soweit:
Über den Wanderstützpunkt ging es die Treppen runter zum Parkplatz, dann weiter am Denkmal vorbei zum Informationsplatz Rennsteig und dann auf die Selbitzbrücke.

Ganz nach der Tradition, warfen wir hier unseren kleinen Kiesel, den wir vor über einen Jahr in Hörschel mitgenommen haben, in die Saale.
Es war keine Last die uns von den Schultern fiel, eher eine Erleichterung, es nun geschafft zu haben.

Über die Brücke ging es dann zum Drehkreuz des Wanderns. Hier treffen gleich 5 Fernwanderwege aufeinander. Wer will, der geht in das Drehkreuz hinein, dreht eine Runde und kann sofort den Rennsteig wieder zurück laufen.

Für uns aber endet dieses Erlebnis hier. Doch zuvor holte ich im Touristenzentrum, dass sich im Wanderstützpunkt befindet, Andenken und Urkunden. Leider bekam ich erst dort mit, dass es ein Stempelheft für den Rennsteig gibt. Aber das hätte uns vermutlich nicht viel genützt, da viele der Stempelstellen (meist untergebracht in Einkehrmöglichkeiten) eh nicht offen hatten.

Auch das Touringen-Stempelheft, kann man zumindet in einen Teil des Rennsteigs befüllen…Aber da soll noch etwas kommen, habe ich gehört..

Wir haben es geschafft! Einmal den Rennsteig bewandert. Ein Wahnsinn.

Fazit

Einmal den Rennsteig durchwandern…was vor über einen Jahr als Idee für gemeinsame Bruder-Schwester-Touren entstanden ist, nahm nun ein Ende.
In 6 Etappen, aufgeteilt in 3 Wochenend-Touren, schafften wir es, den so bekannten Wanderweg zu bezwingen. Schnee, Sonnenschein, Dauerregen…wir haben alles mitgenommen. Bis auf die letzte Etappe, waren wir größtenteils fast alleine unterwegs und konnten so die Wege und Pfade richtig genießen.

Diese letzte Etappe führte uns rund 30km durch idyllische Waldpfade, an belebten Landstraßen vorbei, ließ uns mehrmals die Landesgrenze überschreiten und endete schließlich in Blankenstein, einen kleinen Örtchen an der Saale.

Trotz der Länge, ließ sich die Strecke recht einfach und ohne größere Anstrengungen wandern, selbst für Radfahrer ist der Streckenverlauf auch gut geeignet.

Insgesamt ist auch diese Etappe wirklich empfehlenswert. Alleine mit dem Gefühl, bald das Ziel zu erreichen, bergab ins Saaletal zu wandern, ist schon wirklich toll.

Art der Strecke

Abwechselnd Waldboden und steiniger Untergrund, zum Teil aber auch asphaltiert

Wegweisung /Ausschilderung

Wie der gesamte Rennsteig, ist die Strecke sehr gut ausgeschildert

Einkehrmöglichkeiten

In Brennersgrün gibt es das Rennsteighaus, in dem es auch etwas zu essen gibt. In den Ortschaften gibts auch einige kleinere Möglichkeiten, einen kleinen Snack zu sich zu nehmen. In Blankenstein lädt das Wanderstützpunkt ein. Ansonsten, wie immer: Essen und Trinken mitnehmen.

Fotospots

Sehr schön ist die Schaukel kurz vorm Ziel. Natürlich ist das Ziel in Blankenstein sehr beliebt

Anspruch

Das Höhenprofil ist im gesamten recht flach. Zum Ende geht es viel bergab. Deswegen ist die Tour nicht sehr anspruchsvoll

Parken, Anfahrt

In Blankenstein gibt es unterhalb des Wanderstützpunktes einen Parkplatz, nicht weit davon entfernt ist der Bahnhof

Tipps

  • Schaukeln macht Spaß!
    Die Schaukel am Baum bei Absang ist einfach toll!
  • Das Moosdorf ist sehenswert!
    Hier auf jeden Fall anhalten und sich in Ruhe alles ansehen.
  • Wanderidee: Kolonnenweg
    Der Fahrweg entlang der ehemaligen Grenze ist erlebnisreich und sehenswert

Höhenmeter bis zum Ziel

440m bergauf, 630m bergab

Streckenlänge

29,8km

Dauer

Gehzeit inkl. kurzer Pausen: 7h

Die Tour bei Komoot

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