Der Elsterradweg: Von Hermsdorf nach Leipzig

7. August 2022
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7. August 2022 markus

Der Elsteradweg ist ein ca. 250km langer Weg von der Quelle der Weißen Elster bei dem tschechischen Asch bis hin zur Mündung in die Saale bei Halle.

Bereits vor fast einen Jahr kam die Idee auf, einen längeren Abschnitt zu befahren.
Mitte Juli war es nun endlich soweit.

Mit dem Ziel Leipziger Hauptbahnhof ging es früh von Hermsdorf los.
Unser Plan: Durch das Mühltal und dann immer entlang der Elster in Richtung Norden, durch Zeitz durch und vorbei am Zwenkauer und Cospudener See bis hin zum Bahnhof. Immer mit dabei die Befürchtung wegen Überfüllung mit unseren Rädern nicht einen Platz zu finden und so auch nicht zurück zu kommen.

Was wir beim Start noch nicht wussten: Eine außergewöhnlich schöne Tour stand uns bevor…

Die Tourbeschreibung

Ein sonniger Tag mit bis zu 28 Grad waren angekündigt, perfekte Bedingungen also für eine tolle Radtour.
Nach dem Start ging es das bekannte Mühltal, das, wegen der Lage am Bach und im Wald, immer kühler ist, als die restliche Umgebung.
Kurz nach 9 Uhr war hier noch nicht viel los, so dass wir gut vorankamen. Kurz nach der letzten Mühle, der Robertsmühle, führte uns der Weg auf der ursprünglichen Bahnstrecke Crossen-Porstendorf nach Hartmannsdorf und dann weiter in Richtung Zeitz.

Nach knapp einen Kilometer Radweg, der parallel zur Landstraße führte, bogen wir, ungefähr im Bereich Ortsmitte, nach rechts ab und überquerten die Weiße Elster.

Am Ende eines längeren, aber recht leichten Anstieges, kamen wir am Aussichtspunkt Sachsenberg an, der sich direkt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt befindet. Vom kleinen Aussichtsturm hat man einen herrlichen Blick ins Elstertal und kann hier auch die erste Pause einlegen.

Vom Aussichtpunkt ging es wieder abwärts (Achtung, Querrinnen!) und durch das Örtchen Kossweda, um dann kurz vor der Elsterbrücke in Wetterzeube auf den Radweg in Richtung Zeitz abzubiegen. Bis kurz vor dem Abzweig nach Haynsburg ging der Weg durch zwei weitere Ortschaften, auf der überwiegend asphaltieren Straße.

Nach den großen Hopfenfeld bei Dietendorf folgten wir den Radweg, der nun immer in der Nähe zur Weißen Elster lag. Spätestens hier fiel uns die außerordentliche gute Ausbau der Strecke mit Sitz-/bzw. Pausenmöglichkeiten auf.

Immer weiter in Richtung Zeitz ging es, meist flach und wenn dann mit nur kleinen Anstiegen, bevor wir die Bundesstraße 2 unterquerten und auf den Zeitzer Mühlgraben stießen, der uns nun bis kurz vor den Schloss Moritzburg begleitete.

Die Stadt Zeitz war recht schnell durchquert, vorbei ging es am Schloss, an den Klinkerhallen, der in Sichtweite befindliche Bahnhof und schließlich später auch an den Fußballplätzen des FC Zeitz, die nach großen Hochwasserschäden mühevoll wieder aufgebaut wurden.

Nach einen kühlen Waldabschnitt, kamen wir zum Zeitzer Stadtteil Zangenberg, in den ein Baumwipfelpfad liebevoll eingerichtet wurde. Nachdem wir uns von der Elster, wie die Weiße Elster meist abgekürzt genannt wird, kurz nach Zeitz entfernt haben, trafen wir kurz vom Eisenbahnviadukt Maßnitz wieder auf sie.

Kurz nach Göbitz trafen wir zum ersten Mal auf neu gebaute Deichanlagen, eine Maßnahme, die nach den letzten Hochwasser ergriffen wurde. Diese Deichanlagen überquerten wir in der nächsten Zeit noch öfters.
Wieder ein wenig abseits der Elster, die sich rechts von uns durch die Landschaft schlängelt, fuhren wir an kleineren Ortschaften vorbei, die alle direkt an der B2 liegen, immer auf den sehr gut ausgebauten Radweg.

Kurz vor dem Örtchen Lützkewitz schließlich, bogen wir wieder in Richtung Weiße Elster ab. Kurz vor der Brücke machten wir unsere erste große Pause, übrigens genau an den gleich aussehenden Aussichtsturm wie der auf den Sachsenberg. Nach der Überquerung des Flusses hatten wir auch bereits Sachsen erreicht. In einen großen Bogen umfuhren wir die vielen kleinen Ortschaften entlang der B2, bis wir Pegau erreichten.

Wir kamen an genau der Stelle vorbei, die uns im vergangenen Jahr während der Bootstour nach Leipzig als erstes Tagesziel diente.
Das kleine aber schöne Städtchen war schnell durchquert und unser Weg entlang des Flusses führte uns am großen Sendemast Wiederau und am Schloss Wiederau vorbei, bis schließlich die Weiße Elster, kurz vor den Zwenkauer See in einen künstlichen Kanal geleitet wird.
Der natürliche Verlauf musste leider den Tagebau weichen, der heute der Zwenkauer See ist.

Wir folgten dem “Elster-Kanal”, auch wenn wir ihn kaum sahen- der Weg, der nun spürbar an Qualität abgenommen hat verlief meist zwischen einen Mix aus Büschen und Bäumen.
Auf der Höhe der Ortschaft Zitzschen überquerten wir die Elster und die dahinterliegende Bundesstraße 186 und gelangten so an den Aussichtspunkt Zitzschen, etwas oberhalb des Zwenkauer See gelegen. Auf der anderen Uferseite konnten wir bereits den Freizeitpark Belantis, an den wir später noch vorbeikommen sollten.

Der Radweg um den Zwenkauer See, war leider nicht mehr so bequem zu fahren wie bisher- viele Baumwurzeln hoben den Asphalt an und machten die Fahrt holprig.

Beim Elsterstaubecken Leipzig-Hartmannsdorf unterquerten wir die Autobahn 38 und verließen auf dem Radweg wieder einmal die Weiße Elster, um an den Ufern des Cospudener See entlangzufahren.
Auch dem warmen und sonnigen Wetter geschuldet, nahmen die Menschenanzahl auf dem Weg deutlich zu.
An der Beachlounge, direkt am Hundestrand gelegen, machten wir schließlich Pause und genossen nach mehr als 76km im Sattel endlich unser wohlverdientes kühles Bier.

Vom Strand führte uns der Weg wieder zurück zur Elster, durch eine großflächige Gartenanlage, immer den Menschenmassen ausweichend, die auf den Weg zum Seestrand waren, bis hin zum Teilungswehr Großzschocher, das den Fluss und das Elsterflutbecken voneinander trennte.
Entlang des Elsterflutbeckens führte uns der Radweg bis zur Brücke Schleusinger Weg, über die wir die Uferseite wechselten und so direkt an der Rennbahn Scheibenholz vorbeikamen.
Hier war übrigens zur Bootstour unsere Ausstiegsstelle…

An der Sachsenbrücke ging der Weg durch verschiedene, aber aneinanderliegende Parks bis hin zum Martin-Luther-Ring. Hier, im Innenstadtbereich, fiel uns gleich der gute Ausbau an Radwegen auf: eigene Straßenbereiche für Radfahrer und sogar ganze Fahrradstraßen ließen uns schnell vorankommen.
So kamen wir auf fast direkten Weg, zügig und vor allem sicher, zum Hauptbahnhof Leipzig, an den unsere Tour endete.

Fazit

Der Elsterradweg hat uns überrascht!

Überrascht von den guten Ausbau, den vielen Pausenmöglichkeiten, der guten Ausschilderung und durch die schöne Landschaft- das hatten wir so nicht erwartet.

Die Tour lässt sich recht einfach fahren, es gibt kaum Anstiege und das Höhenprofil zeigt an, dass es in Richtung Leipzig mehr oder weniger immer bergab geht.
Der Streckenabschnitt von Predel bis hin zum Cospudener See lässt sich nicht mehr so angenehm fahren bis bis dahin. Schuld haben hier aber die Baumwurzeln im Bereich des Zwenkauer Sees.

Leipzig ist äußerst Radfahrerfreundlich aufgestellt. Durch die eigenen Fahrspuren oder auch reine Fahrradstraßen kommt man per Rad sehr gut und sicher voran.

Art der Strecke

Bis auf den Bereich des Zwenkauer Sees, ist die Strecke gut ausgebaut und fast durchgehend asphaltiert.

Wegweisung /Ausschilderung

Auch wenn das Navi uns ständig führte, kann man es aufgrund der guten Ausschilderung eigentlich auch zu Hause lassen.
Die Schilder lassen keine Fragen aufkommen und zeigen gut den Weg. Einzig in Leipzig sollte man sich auskennen oder doch mal einen Blick auf das GPS werfen.

Einkehrmöglichkeiten

Die Möglichkeiten gibt es leider zu wenig. Wenn man das Mühltal vernachlässigt, gibt es entlang der Strecke nicht viel. Nur eine Handvoll Einkehrmöglichkeiten bietet die Strecke. Deswegen sollte man als Selbstversorger planen.

Fotospots

Der Sachsenberg bietet eine schöne Aussicht, der Baumwipfelpfad in Zangenberg ist schön angelegt, auch die Leipziger Seen bieten einige Motive. Ansonsten bietet die Strecke viele kleine Fotospots entlang der Weißen Elster.

Anspruch

Die Strecke besticht vor allem durch seine Länge. Anstiege oder Abfahrten gibt es kaum, zum größten Teil ist man in flacher Landschaft unterwegs. Deswegen ist die Tour einfach zu fahren und ist in Teilabschnitten auch für Familien geeignet.

Tipps

  • Sonnencreme nicht vergessen!
    Durch den wenigen Schatten und den Fahrtwind merkt man nicht wie schnell man sich einen Sonnenbrand holt.
  • ausreichend Getränke mitnehmen!
    Durch die wenigen Einkehrmöglichkeiten ist man auf den Rucksackinhalt angewiesen.
  • Zum Abkühlen ab in das Wasser!
    An den Flussübergängen ist das Wasser oft flach, so dass man zumindest die Füße gut kühlen kann.
  • Badesachen mitnehmen!
    Wer ein wenig mehr Zeit einplant, kann sich direkt vom Radweg an den langgezogenen Strand des Cospudener See einen gemütlichen Platz suchen.

Höhenmeter bis zum Ziel

350 m bergauf, 560m bergab

Streckenlänge

85km

Dauer

reine Fahrzeit ca. 4h

Die Tour bei Komoot

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