Meine Meinung zum Vaude Brenta 44+6

1. Januar 2023
Posted in Ausrüstung
1. Januar 2023 markus

Vorwort

Während der Planungen zum E5 war gleich zu Beginn klar, dass mein Deuter Futura 28 für diese Tour nicht mehr ausreicht. Auch wenn man lesen kann, dass es wirklich welche gibt, die mit einen so kleinen Rucksack über die Alpen wandern- ich wollte das nicht.

Also ging es auf die Suche nach einen Mehrtagesrucksack im Bereich 40-50l Volumen.

Auf den Markt gibt es etliche Modelle, die auf diese grobe Beschreibung passen, aber die Tests, Meinungen und Erfahrungsberichte sind entweder kaum vorhanden oder beziehen sich auf ältere Modelle.

Nach einigen Hin-und Her und mithilfe des typischen Ausschlussverfahrens, war mit dem Vaude Brenta 44+6 ein guter Rucksack zu einen moderaten Preis gefunden.

Kaum bei mir angekommen, wurde er auf der Wanderung rund um Jena gleich getestet und kam danach bei unseren ersten beiden Etappen auf dem E5, sowie auf den Rennsteig zum Einsatz.

allgemeine Beschreibung

Der Brenta ist ein Wanderrucksack mit Trinkblasenfach für Mehrtagestouren mit Netzrücken und höhenverstellbarer Deckeltasche mit Meshtasche unten und einer weiteren Tasche auf der Oberseite, die bei Bedarf dem Hauptfach noch mehr Platz geben kann. Dieses Hauptfach ist auch von außen zugänglich

Weitere Eigenschaften ist der längenverstellbare Rücken, die flexiblen Netztaschen seitlich, das separate und von außen zugängliche Bodenfach wie auch die bequemen Träger-und Hüftgurte.

An den Trägergurten befindet sich eine gut funktionierende Halterung für den Trinkschlauch, die beiden Hüftgurte haben je eine kleine Tasche und die integrierte Regenhülle ist gegen Verlust am Rucksack befestigt.

Er wiegt mit 1520g fast soviel wie eine gefüllte 1,5l-Flasche und ist, laut Hersteller, für Lasten im Bereich 3-8kg ausgelegt. (Das jedoch kann ohne Probleme überschritten werden)

eigene Meinung

Achtung! Der Rucksack wurde selbst bezahlt. Niemand hat irgendwie irgendwas gesponsert.

Das Wichtigste gleich vorweg: Er lässt sich klasse tragen!

Der Wahl des Netzrückens war auf jeden Fall richtig. Dadurch lässt sich der Rucksack sehr angenehm und mit keinen Wärmestau am Rücken tragen. Die Schultergurte liegen durch die angepasste Form sehr gut an und verteilen das Gewicht gut auf dem Rücken.
Obwohl ich bei den, weniger gepolsterten als wie beim Deuter Futura, Hüftgurten meine Bedenken hatte, sitzen sie perfekt auf der Hüfte auf. Hier gibt es kein Wackeln und kein Zwicken beim Wandern.
Die beiden kleinen Taschen an den Hüftgurten sind ausreichend groß. Hier finden kleine Snacks oder z.B. auch ein faltbarerer Becher Platz.
Der längenverstellbare Rücken ist sicherlich eine gute Sache, nur habe ich die Länge nie ändern müssen, kann also nichts darüber berichten.

Der Plastikclip auf dem Schultergurt zur Führung des Trinkflaschenschlauchs gefällt mir sehr. Ich finde ihn besser die Deuter-Lösung, da er kaum wackelt, man aber trotzdem gut an das Ende kommt.

In den flexiblen Seitentaschen sind ausreichend groß. In diesen konnte ich z.B. auf dem E5 meine Wanderstiefel problemlos verstauen. Gut auch, dass diese nicht komplett verschlossen sind. Hier kann man Trinkflaschen durch eine Öffnung im Tragen entnehmen und auch wieder zurück stecken. Clever.

Im separaten, auch von außen zu öffnenden Bodenfach, leider wie bei vielen anderen Rucksäcken auch wieder ohne Verstärkung zum Boden hin, finden viele Dinge Platz, an die man schnell mal ran muss.
Hier verstaute ich z.B. alles, was ich auf der Hütte schnell brauchte (Hüttenschlafsack, Hygieneartikel, Handtuch, Duschschuhe, Erste-Hilfe-Set).
Schwachpunkt hier: Es gibt nur ein 1-Wege- Reißverschluss. Da es keine weitere Unterteilung im Fach gibt, kann schon mal schnell mehr rausfallen als es soll.

An der Außenseite des Rucksackes befindet sich eine weitere, nach oben offene, sehr flexible Tasche. Ich finde sie sehr geräumig und vor allem praktisch, da hier meine Regensachen komplett Platz fanden. So muss man nicht den Rucksack öffnen, um an sie heranzukommen. Gut mitgedacht.

Das große Innenfach lässt sich auch von außen öffnen, dazu wurde diesmal ein 2-Wege-Reißverschluss verbaut. Das ermöglicht einfaches Herankommen an die Sachen, die ganz unten sind. Dadurch muss dann nicht der halbe Rucksack ausgeräumt werden. Auf der Hüttentour kann das zum Beispiel Wechselkleidung sein.
Im Hauptfach hätte ich mir jedoch noch ein kleines abschließbares Sicherheitsfach gewünscht, in der man Geldbörse oder Schlüssel hätte unterbringen können.
Der Einschub für die Trinkblase ist groß- hier sollten mindestens 2l-Trinkblasen Platz finden.

Der Rucksackdeckel ist, flexibel angebracht und kann je nach Füllmenge des Rucksacks verstellt werden. Bis gut 15cm kann so der Rucksack in der Länge wachsen.
An der Unterseite des Deckels befindet sich ein Fach aus Mesh-Material, in der ich Zusatzmaterial, wie Schnur, Klebeband, Kabelbinder usw. unterbracht habe.

Die Tasche auf der Oberseite (warum nur wieder mit einen 1-Wege-Reißverschluss?) hat eine Handytasche, ein kleineres Fach mit Reißverschluss und einen Schlüsselring.
Hier kommen Dinge rein, an die man schnell ran muss.

Überall am Rucksack findet man ausreichend Befestigungsmöglichkeiten für Stöcke, Eispickel oder auch den Schlafsack. Sogar eine extra Schlaufe für die Sonnenbrille wurde am Schultergurt angebracht.

Fazit

Der Brenta 44+6 war eine gute Wahl!

Er überzeugte mich in Größe, Volumen und Tragekomfort. Gut durchdacht, könnte er sogar meinen kleinen Deuter als Rucksack für Tagestouren ablösen, da das Eigengewicht des Vaude gerade mal 300g mehr beträgt.

Ich finde ihn sogar (für meine Größe und Statur!) besser und angenehmer zu tragen als den Deuter. Aber das kann jeder anders empfinden.

Als UVP 170€ kann man ihn immer und überall bekommen. Da die Preise stark schwanken, lohnt sich das genaue Beobachten. Vom März bis Juli gab es den Brenta online für ein wenig über 120€, manchmal auch ganz kurze Zeit darunter.

Ich kann den Rucksack jedenfalls bedenkenlos weiterempfehlen.

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