Seit einigen Jahren ist es eine schöne Tradition…
Einmal im Jahr wird sich, in einen der Sommermonate, im Freundeskreis getroffen, um gemeinsam ein Wochenende an der Saale zu verbringen.
Einfach mal zusammen etwas unternehmen, viel reden und auch mal gemeinsam ausspannen vom Alltag.
Auch dieses Jahr war es im Juli wieder soweit:
Getroffen wurde sich, wie auch schon in den letzten Jahren, auf den angestammten Zeltplatz, dem Saalerastplatz Döbritschen.
Vor vielen Jahren haben wir hier das erste Mal übernachtet und sind immer wieder gekommen. So konnten wir mit erleben, wie sich der Platz entwickelt hat und seit langem haben wir ein gutes freundschaftliches Verhältnis zu den Betreibern.
In der Anfangszeit paddelten wir immer an 2 Tagen, doch seit ein paar Jahren lassen wir es ruhiger angehen und machen nur noch samstags auf das Wasser. So haben wir den Sonntag keinen Stress und so manch weit Angereiste haben genügend Zeit um wieder heimzukommen.
Auch dieses Jahr haben wir uns für unsere Stammstrecke entschieden: Mit den Schlauchboot ging es von Döbritschen bis kurz vor Bad Kösen- unserer Meinung nach mit die schönste Strecke der Saale.
Die Tourbeschreibung
Los geht es, wie schon geschrieben, beim Saalerastplatz Döbritschen.
Hier gibt es einen betonierten Anleger, nachdem das letzte Hochwasser die hölzerne Variante einfach weggespült hat. Selbst bei Niedrigwasser kommt man so bequem ins Boot, egal ob man Schlauchboot oder den Kanadier gewählt hat.
Kommt man schon aus Richtung Jena, kann man am Wehr einfach aussteigen und das Boot tragen oder die Bootsrutsche an der anderen Uferseite nutzen. Schlauchboote können die leider nicht nutzen.
Unterhalb des Wehres ist die Strömung sehr dürftig, also gilt es erstmal eine langgezogene Rechtskurve ordentlich zu paddeln. Bis zum Freibad Camburg führt parallel der schöne Saaleradeweg, ehe dieser durch die Stadt und weiter über die Landstraße in Richtung Großheringen führt.
Kurz nach den links liegenden Sportplatz kommt bereits das Camburger Wehr, an den man das Boot umsetzen muss.
Die Ausstiegsstelle ist gut markiert und der knapp 100m lange Weg zur Einsetzstelle ist nicht zu verfehlen.
Auch wenn es nicht erlaubt ist, und wir raten jeden ausdrücklich das Boot umzutragen, ist es dennoch möglich, mit einen Schlauchboot und bei hohen Wasserstand, das Wehr herunterzurutschen. In den Fall schließt die Wasseroberkante direkt nach der Schräge ab. Dennoch sollte man sich die Sache wirklich überlegen, da auch an einigen Stellen Eisen im Beton stecken.
In unseren Fall war an Rutschen nicht zu denken, denn nach regenarmen Wochen, hatte die Saale sicherlich einen Meter weniger Wasser.
Keine 500m weiter, überspannt eine größere Steinbrücke die Saale. Hier sollte man aufpassen, denn die Strömung ist nicht gering. Aber die Abstände zwischen den Brückenpfeilern sind groß genug und man ein paar einfachen Lenkbewegungen kommt man locker durch.
Auf der rechten Seite gibt es nun die Möglichkeit nochmal anzulegen und im örtlichen REWE die Vorräte aufzufüllen.
Auch hier ist die Strömung deutlich spürbar. Bis zu nächsten Kurve ist das Wasser recht flach, nicht wenige Boote sitzen hier zum ersten Mal auf.
Nachdem man Camburg hinter sich gelassen hat, folgt ein eher ruhiger Flussabschnitt, auf den man sich einfach mal ausruhen und treiben lassen kann.
Schon bald unterquert man die recht neue rote Brücke in Stöben. Von hier aus kann man nun bereits ab und zu den Weinberg bei Kaatschen mit den markanten kleinen Haus sehen.
Noch ein paar mal schlängelt sich die Saale weiter in Richtung Naumburg, bevor auf der rechten Seite nun die mit Reben bewachsenen Berge auftauchen.
Nach einer letzten Linkskurve haben wir nun unser Zwischenziel erreicht: der selbst auferlegte Pflichtbesuch beim Weingut Zahn.
Direkt im Bereich der Anlegestelle, wurde vor einigen Jahren eine alte Garage zur schicken Bar mit Sitzmöglichkeiten umgebaut.
An der Katuka-Bar tummeln sich in den Sommermonaten viele Rad-und Bootsfahrer und genießen bei einer kleinen Pause ein Craft-Bier aus Naumburg oder auch den leckeren Hauswein.
Hat man Gefallen am Wein gefunden, dann kann man sich in der, nicht weit entfernt befindlichen, Vinothek ordentlich eindecken.
nach ein paar Schoppen und einen leckeren Flammkuchen geht es weiter auf den Fluss, der im Bereich des Weingutes schon bei normalen Wasserstand eine ordentliche Strömung hat. Nicht wenige Bootsfahrer haben hier schon Bekanntschaft mit der Saale gemacht. Deswegen: Bei kleineren Booten unbedingt die Weste anziehen!
Nicht weit von Kaatschen entfernt, nur rund einen Kilometer Luftlinie, kommt man in Großheringen an.
Nachdem man eine eiserne Bahnbrücke unterquert hat, kommt man an die Mündung der Ilm.
Hier endet dann auch der Ilmtalradweg, der sich 123km durch Thüringen schlängelt. Er gilt als beliebtester Radweg Thüringens und wurde vom ADFC mit 4 Sternen ausgezeichnet.
Kurz nach Großheringen, überschreitet man die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt und es beginnt der landschaftlich schönste Teil der Strecke:
Es geht vorbei an steilen Felshängen, ein paar gute Badegelegenheiten und man kann nun bereits die Burg Saaleck und die Rudelburg sehen.
Man muss nicht lange paddeln, ehe man an Saaleck vorbeikommt. Die gleichnamige Burg umfährt man dabei in einen großen Bogen. In Saaleck fällt auch eine schöne Villa auf, die direkt an der steilen Felswand steht und wegen Absturzgefahr anscheinend schon geräumt wurde. Sie befindet sich unmittelbar vor der Brücke der Bahnstrecke, die die Ortschaft durchquert. Unmittelbar dahinter wurde eine Anlegestelle erbaut, über deren Treppe man zu einen Parkplatz kommt. Will man die Tour früher beenden, ist hier der ideale Platz dafür.
Nach Saaleck fließt die Saale in einer steilen Rechtskurve weiter, vom Fluss aus ist die hoch oben und wunderschön liegende Berggaststätte Himmelreich sehen.
Fast genau unterhalb unterhalb des Himmelreich, ist auf der rechten Seite eine schöne natürliche Ausstiegsstelle zu finden, von der man einen wunderbaren Blick auf die Rudelburg hat. Auch kann man hier sehr flach ins Wasser gehen und so für Abkühlung sorgen.
Hat man die Kurve hinter sich gelassen, steuert man genau auf die Rudelsburg zu, ein sicheres Anzeichen dafür, dass die Tour sich dem Ende zu neigt.
Obwohl wir meist weiter bis nach Bad Kösen gefahren sind, endet unsere Tour unterhalb der Rudelsburg, bei Karina’s Blockhütte, einer beliebten Anlaufstelle für eine kleine Pause, als Ausgangspunkt um auf die Rudelsburg zu wandern oder auch, wegen der guten Anfahrmöglichkeit, Bootstouren zu beenden.
Fast 8h nach dem Ablegen in Döbritschen haben wir uns hier abholen lassen um den Abend auf den Saalerastplatz ausklingen zu lassen.
Fazit
Der Saalerastplatz in Döbritschen bietet eine gute Ausgangsbasis für diese Tour: Übernachtungsmöglichkeiten gibt es genug, um die Verpflegung muss man sich auch keine Sorgen machen. Mit den eigenen oder geliehenen Schlauchbooten, Kanadiern oder Kanus ist diese Tour bis zur Rudelsburg oder auch nach Bad Kösen eine schöne und entspannte Tagestour ohne Hektik. Wenn man nicht paddeln möchte, lässt man sich einfach treiben. Auch so kommt man ans Ziel.
Einkehrmöglichkeiten gibt es unterwegs genug, die Landschaft ist schön und für Badewillige sind genug Badestellen vorhanden.
Diese Tour eignet sich hervorragend für die ganze Familie, da es nur eine Umtragestelle gibt es der Fluss nicht schwer zu befahren ist.
Dennoch sollte man bei höheren Pegel Vorsicht walten lassen, denn dann gibt es einige Stellen mit nicht unerheblicher Strömung.
Wer sich komplett unsicher ist, oder noch die ein oder andere Geschichte erzählen lassen möchte, kann auch eine geführte Tour buchen.
Die Tour bei Komoot
Die Umsetz- und Anlegestellen sind gut ausgeschildert, auch findet man an den Seiten überall Hinweise auf Einkehrmöglichkeiten.
Einfach zu fahrendes Fließgewässer mit unterschiedlich starker Strömung
Unterwegs gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten eine Pause zu machen, Beispiele sind: Camburg bei KanuTours, Weingut Zahn, Imbiss in Saaleck, Rudelsburg usw…
Camburger Wehr, Burg Camburg, Weinberge, Burgen
Die beste Aussicht hat man von der Rudelsburg aus. Von hier aus kann man weit über das Saaletal blicken
recht anspruchsarme Tour, mit Ausnahme bei höheren Pegel. Deswegen auch für Unerfahrene Paddler geeignet
Höhenmeter bis zum Ziel
70 m bergauf, 70m bergab
Streckenlänge
17,7km
Dauer
ca. 7h 45min