Wanderung um das Plothener Teichgebiet

12. März 2023
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12. März 2023 markus

Das Teichgebiet zwischen Plothen und Dreba ist ein beliebtes Naturschutzgebiet und Heimat vieler Vogelarten. Zwischen den noch rund 600 Teichen führen eine Vielzahl an Wegen, ideal also um hier sich eine schöne Rundwanderung zusammenzustellen.

Ursprünglich wurden hier 2000 Teiche für die Fischzucht angelegt, wovon aber nur noch 1/3 durch Zusammenlegungen übrig geblieben sind.
Durch das dichte Wegenetz ist die Region bei Wanderern und Radfahrern beliebt, Wochenendurlauber finden an den Ufern ihre Ruhe und im Sommer werden die Gewässer von Paddlern genutzt.

Wir haben uns an einen kalten und windigen Samstag aufgemacht und sind auf einer rund 7,5km langen Tour durch das Gebiet gelaufen.

Die Tourbeschreibung

Nach der Anfahrt über die Autobahn 9, keine 10min entfernt, starteten wir unsere Tour am Parkplatz Plothener Teiche, der auch gut mittels Google Maps zu finden ist.

Von hier aus ging es in Richtung Westen, den „Tausend-Teiche-Rundwanderweg“ (Markierung: weißes Quadrat mit diagonalen gelben Strich) folgend.

Bereits von hier konnte man das bekannteste Bauwerk an den Teichen erkennen: Das über 300 Jahre alte Pfahlhaus, eines von Fürstentum Reuß genutzte Jagdhütte, steht direkt am oder besser gesagt im Hausteich, den mit 32ha Fläche größten Teich Thüringens.
Im Pfahlhaus ist heute ein kleines Museum untergebracht und dient, auch wegen seiner einzigartigen Bauweise, als beliebtes Fotomotiv.

Der Weg führt durch eine Allee, zwischen den „Hausteich“ und den „Neuer Teich“, entlang, bis wir den Parkplatz „Am Pfahlhaus“ nach rund 1,2km erreichen.
Hier bogen wir schließlich auf die Straße in Richtung Dreba rechts ab und folgten ihr bis, nach ca. 500m, rechts neben der Fahrbahn ein Fußweg anfing.

Dieser Fußweg sollte uns leider einen kleinen Vorgeschmack geben, wie große Teile dieser Tour werden sollten: Schlammig. Nicht dass dieser Weg nicht gut angelegt war, aber bei Temperaturen knapp über Null und der wassernahen Lage sollte es nicht verwunderlich sein, dass man dreckige Stiefel oder Pfoten, so wie beim kleiner Begleiter, bekommt.

Die vielen querverlaufenden Gräben, die die Teiche miteinander verbanden, waren durch kleine Stege und Brücken problemlos zu überwinden.

Vorbei ging es am Abzweig zum Campingplatz und am Fürstenteich, bis wir den abbiegenden Weg verließen und weiter in Richtung Norden gingen.

Nicht mehr geschützt durch die Bäume, merkten wir schnell, wie sehr der Wind zwischen den beiden Teichen wehte.
Über einen befahrbaren Weg, der auf den Dämmen verlief, schlängelten wir uns zwischen 6 Teichen entlang, überall konnte man Schwäne sehen, die sich durch nicht beirren ließen und gemütlich ihre Bahnen schwammen.

An manchen Teichen waren eine oder mehrere kleine Hütten gebaut worden, sei es für die Fischzucht oder zur Freizeit, hier war man abgelegen und hatte seine Ruhe- ein kleiner Traum.

Kurz danach, kam der erste kleine Abschnitt, der im Wald verlief. Hier lag noch, durch den Schutz der Bäume, bedeutend mehr Schnee als bislang. Trotzdem war der Boden zum Teil schon aufgetaut, was das Fell meines kleinen weißen Begleiters in ein leichtes Schwarz färbte.

Dass hier in der Nähe der Teiche nicht nur Vögel leben, zeigte uns ein aufgestelltes Schild am nächsten Teich. Ich nehme mal an, dass der Hinweis „Vorsicht Kreuzotter“ nicht nur dazu dient, sich nicht der in der Nähe befindlichen kleinen Hütte zu nähern.

Von diesen „Windmüllerteich“ verlief die weitere Tour größtenteils im Wald, wie schon vorher mit sich wechselnden Untergrund von fest bis schlammig. Am „Goche-Teich“ verließen wir schließlich den Wald und fanden uns an einen mit Schilf bewachsenen Ufer wieder.

Hier also war einer der vielen Plätze, an der sich im Spätsommer die Zugvögel ein Platz für die Nacht suchen, bevor sie am nächsten Morgen in den Süden weiterziehen.
Dieses alljährliche Spektakel, das sogenannte Starenwunder, macht das Teichgebiet, insbesondere den Starenteich,  zu einen bedeutenden Platz für Zugvögel.
An der ersten richtigen Schutzhütte dieser kleinen Tour, super angelegt um Vögel aller Art zu beobachten, bogen wir schließlich zur Ferienhaussiedlung am „Fürstenteich“ ab.

Spätestens ab Erreichen der Ferienhaussiedlung, wurde auch der Weg bedeutend besser. Über eine lange Gerade gelangten wir wieder zum Hausteich, genau mitten zwischen Campingplatz und einer weiteren Ferienhaussiedlung.

Nun hatten wir einen freien Blick über den größten der sogenannten Himmelsteiche, den Hausteich. Himmelsteiche werden die Teiche des Gebietes auch genannt, da sie keine Zuflüsse haben und nur durch Regenwasser gespeist werden. Gibt es also einen trockenen Sommer, so muss man mit einen sehr niedrigen Wasserstand rechnen. (Google Earth zeigt das deutlich!)

Auch die Jugendherberge, zum Teil modern erbaut und in die Natur einpassend mit Holz verkleidet, auf der anderen Uferseite war nun zu sehen.
Vorbei an vielen kleinen Anlegestellen für Boote, führte der Weg nun über eine kleine Brücke in Richtung Jugendherberge.

Von hier aus waren es keine 300m mehr bis zum Parkplatz, an den diese Runderwanderung ihren Anfang nahm.

Fazit

Wer Ruhe sucht, der wird sie hier finden.

Abseits von befahrenen und störenden Straßen, hört man hier nur das Vogelgezwitscher und den Wind, der um die Ohren weht. Gerade im Winter ist nicht viel los in der Gegend. Uns begegneten auf der gesamten Runde, mit Ausnahme rund um das Pfahlhaus, keine Menschen.

Dafür mussten wir auch die zum Teil schlammigen Wege in Kauf nehmen. Im Sommer hingegen, sind die Wege zwar trocken, doch sind dann hier bedeutend mehr Menschen unterwegs, sei es auf den Wasser, auf den Wegen oder in den Ferienhausanlagen.

Die kleine Rundwanderung ist problemlos zu bewältigen, die Tour eignet sich auch hervorragend für Jogger oder Radfahrer.
Das Besondere ist natürlich, dass man die ganze Zeit in der Nähe oder direkt an einen der Teiche unterwegs ist.

Für Vogelkundler oder Tierfotografen ist das natürlich besonders interessant.

Ein Wehrmutstropfen: Obwohl das Teichgebiet gerade dazu einlädt, ist es wenig touristisch erschlossen. Eine Busanbindung gibt es nicht, einen Boots-oder Fahrradverleih ebenso wenig.  Einkehrmöglichkeiten? Fehlanzeige. Wer hier übernachtet, der muss eine nicht unerhebliche Strecke fahren, um Lebensmittel einkaufen zu können.

Potential ist auf jeden Fall vorhanden, nur es muss etwas dafür gemacht werden. Vielleicht ist es auch, in Hinblick auf den Schutz der hier beheimateten Vogelarten, auch gar nicht erwünscht…Aber selbst der Naturschutzbund sieht das in Teilen anders

Aber wie auch immer: Die vielen Wege im Teichgebiet lassen eine Vielzahl an Tourenmöglichkeiten zu, sei es zu Fuß oder per Rad.
Und zu empfehlen ist das auf jeden Fall.

Art der Strecke

Abwechselnd Waldboden und gemischter Untergrund, zum Teil befestigt, in den feuchten Monaten häufig schlammig

Wegweisung /Ausschilderung

Der klassische Rundweg ist gut ausgeschildert. Bei individuell zusammengestellten Strecken sollte man das Handy oder Navi dabei haben.

Einkehrmöglichkeiten

Leider gar keine. Sitzmöglichkeiten gibt es, aber überwiegend nicht geschützt.

Fotospots

Ein kleines Mekka für Natur-/Vogelfotografen. Diese werden voll auf ihre Kosten kommen.

Anspruch

Eine anspruchlose Strecke. Ein wenig Frust kommt nur bei den schlammigen Abschnitten auf.

Parken, Anfahrt

2 kostenlose Parkplätze gibt an den Weg am Pfahlhaus.

Tipps

  • Im Sommer Mückenschutz nicht vergessen
    durch die Wassernähe sind dort allerhand Insekten unterwegs
  • Die große Fotoausrüstung mitnehmen!
    Durch die Vielfalt lassen sich schöne Vogelaufnahmen machen. Aber denkt daran: Naturschutzgebiet!
  • Essen und Trinken mitnehmen!
    Gastronomie ist leider nicht vorhanden. Alternative: Gasthaus Plothen!
  • Spätsommer ist Zugvogelzeit!
    Kamera oder Fernglas mitnehmen ist da Pflicht. Aber Achtung! Ruhig verhalten und nicht stören.
  • festes Schuhwerk anziehen!
    Auf den Rundstrecken sind offene Schuhe wirklich nicht zu empfehlen.

Höhenmeter bis zum Ziel

40m bergauf, 40m bergab

Streckenlänge

ca. 7,7km

Dauer

Gehzeit inkl. kleinerer Halts: rund 2h

Die Tour bei Komoot

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