Rundwanderung um die Bleilochtalsperre

29. Januar 2023
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29. Januar 2023 markus

Neujahrstag 2023: 15 Grad Lufttemperatur und Sonnenschein. Ideale Voraussetzungen für eine entspannte erste Wanderung im neuen Jahr.

Ausgesucht hatte ich mir die Bleilochtalsperre in Thüringen. Der Rundweg, geplant wie so oft mittels Komoot, war rund 20 Kilometer lang und führte um den nördlichen Teil des Stausees. Der Startpunkt war in Saalburg, einem kleinen Städtchen, das unter anderem durch das alljährliche Elektro-Festival Sonne, Mond und Sterne bekannt geworden ist.

Die Tourbeschreibung

Startpunkt war ein kostenloser Parkplatz entlang der Hauptstraße, kurz vor der Saalburg-Brücke. Trotz des fortgeschrittenen Morgens, es war so gegen 11 Uhr, waren nur recht wenige Menschen unterwegs- ein Vorteil des Neujahrtages.

Direkt nach der Brücke traf ich, unwissend, auf die Route des Internationalen Bergwanderweges, den EB- ein fast 2799 Kilometer langer Wanderweg von Eisenach nach Budapest. Auf diesem Weg sollte ich nun die ganze Zeit bis zur Staumauer laufen.  

Das erste Stückchen Weg führte mich durch die kleine Ferienhaussiedlung am Pöritzscher Ufer, herrlich gelegen, direkt am Wasser. Glück ist, wenn man hier ein solches Häuschen sein Eigen nennen darf.


Durch einen Waldabschnitt, immer in Ufernähe verlaufend, gelangte ich zu der ersten kleinen Bucht, an deren anderen Ende das Ufer die Form einer spitzen Ecke hatte.
Dieser kleine Ausläufer aus Schiefergestein war mit Moos und Büschen bewachsen, ein kleiner Weg führte zur Spitze, an der ein einzelner Baum einsam stand. Ein idyllischer Ort, um den Sonnenaufgang zu bewundern.

Weiter ging es entlang des Ufers auf den gut zu laufenden Waldweg.
Auf der rechten Uferseite konnte man den Campingplatz Kloster und auch das Festivalgelände des SMS erkennen.

Mittlerweile war die Sonne so stark geworden, dass meine dünne Jacke in den Rucksack wanderte. Schon verrückt. 15 Grad am Neujahrstag. Mir konnte es aber nur recht sein.

Bevor der Weg wieder einen kleinen Bogen nach Westen machte, kam ich an einen breiteren Uferabschnitt vorbei. Von hier hier hatte man einen guten Blick von Saalburg bis hin zur Staumauer, die nur 1km Luftlinie entfernt lag. Trotz dass sie so nah lag, war der Weg dahin noch mehr als 11km lang.

Der Weg führte nun, spitzenförmig verlaufend, an einen großen abgeholzten Bereich vorbei. Auch hier hatte also der Borkenkäfer in Vergangenheit ordentlich zugeschlagen.

Nun immer die Staumauer im Sichtbereich, gelangte ich zum nördlichsten Punkt eines Ausläufers, mit dessen Strand ich eine gute Location für ein kleines Video über Touringen fand.

Trotz der vielen schönen Aussichten, war, nach über 6 Kilometern, immer noch keine Sitzmöglichkeit zu sehen. Schade, denn so macht man diesen Weg für Familien weniger attraktiv.

Bevor der Weg ein eine langgestreckte, spitz zulaufende Bucht führte, konnte man nun erkennen, wieso sich die Strecke so lang hin zog: durch die vielen kleinen Buchten auf Landausläufer (sagt man das dazu?) schlängelte sich der Weg um die Talsperre und somit addieren sich schon mal einfach ein paar Kilometer zusammen.

Nun ging es leicht bergauf in einen stark abgeholzten Bereich, während auf der anderen Uferseite schon die ersten Dächer der Ferienanlage Röppischer Bucht sehen konnte.
Durch den fehlenden Schutz der Bäume, wurde es durch den aufkommenden Wind recht kühl.

Diese langgezogene Bucht war rund einen Kilometer lang und bot in der Sommersaison Booten Schutz, was die kleine Anlegestelle verriet.

Der linke Berghang war fast auf seiner kompletten Länge recht kahl gerodet worden-hier wird die Natur wieder Jahre brauchen um sich zu erholen.
Bis zum Zipfel der Bucht ging der Weg wieder bergab. Dieser Wegabschnitt  war recht schlammig, vom Hang floss das Wasser über den Weg hinunter in den kleinen Bach und von dort weiter in die Talsperre.

Nach einer Spitzkehre und bis zu den ersten Häusern ging der Waldweg, nun auch für Autos geeignet, durch einen schönen, lichtdurchflutenden Nadelwald.

Durch die kleine Ferienanlage, wieder einmal herrlich gelegen, zum Teil direkt am flachen Ufer bebaut, ging es nun kurze Zeit auf asphaltierter Straße weiter, bevor es tatsächlich doch noch passierte:
In der Nähe eines kleinen Staubeckens, war doch wirklich eine überdachte Sitzgruppe vom ansässigen Angelverein errichtet worden. Nach mehr als 9 Kilometern die erste Sitzgelegenheit! Dieser „Zustand“, dass der örtliche Tourismusverband bzw. das Rathaus es bis dato nicht fertig bekommen hat, diesen Weg mit touristischen Basics auszustatten, sollte mich noch längere Zeit beschäftigen.

Für längere Zeit war nun der Weg auch für Autos gut befahrbar. Der Untergrund bestand aus leichten Schotter, ließ sich aber weiterhin gut laufen.
Auch kamen mir hier die ersten Menschen entgegen. Diese Uferseite war auf jeden Fall mehr los als auf den ersten Kilometern.

Nun fast immer die näher kommende Staumauer im Blick, ging es auf den Weg weiter bis zum Abzweig zum Cafe Isabellengrün, das aber leider geschlossen hatte.
Auf diesen Weg kamen mir nun viele Familien entgegen, die scheinbar ihren nachmittäglichen Verdauungsspaziergang machten.

Nach einer letzten Spitzkehre und einen kleinen Bogen, kam ich schließlich an der Staumauer des Stausees an.

Die Sperrmauer ist ein beeindruckendes Bauwerk: über 200m lang und 55m über den Tal ist die Krone hoch und alles zusammen hält die Staumauer die 215 Mio m³ Wasser zurück, die sich im Stausee befinden.
Die Krone ist frei begehbar und mittels der befahrbaren Straße, kürzt man den Weg von Remptendorf nach Gräfenwarth deutlich ab.

Auf der anderen Seite der Mauer sieht man deutlich, dass mehr für den Tourismus gemacht wurde: unter anderem wurde ein sehenswerter Pilzlehrpfad als Rundkurs nach Gräfenwarth und der Radweg nach Saalburg angelegt oder auch verschiedene Wanderwege gut ausgeschildert.

Auf den Lehrpfad ging nun die Rundwanderung weiter. Meist im Wald verlaufend, vorbei an schön hergerichteten Informationspunkten, den Campingplatz Kloster und die näher kommende Wetterabrücke auf der rechten Seite, verlief der Weg grob in Richtung Gräfenwarth.

Anstatt das letzte Stück auf den Radweg weiterzulaufen und dann doch wieder nach Saalburg abzubiegen, entschied ich mich bei einer kleinen Pause, über eine Wiese abzukürzen. 700m Weg gespart.

Auf der ehemaligen Bahntrasse, seit mehr als 12 Jahren nun ein schön ausgebauter Radweg mit insgesamt über 14km Länge und von Schleiz nach Saalburg verlaufend, geht es weiter.
Die Wetterabrücke bietet einen schönen Ausblick in den westlichen Ausläufer der Talsperre, in den der kleine Fluss Wettera mündet.
Bei der Steinernen Rose plante ich erneut um und entschied mich, die alte Trasse weiterzulaufen, anstatt entlang der Landstraße zu gehen.

Vorbei am Campingplatz Kloster in seiner vollen Länge und am Saalburg Beach, gleichzeitig auch Teil des Festivalgeländes des SMS, kommt man wieder in Saalburg an, wo auch diese Rundwanderung wieder endet.

Fazit

Es ist eine schön, nicht zu lange Tour mit Einschränkungen. Landschaftlich schön, immer die Talsperre an der Seite, gibt es nur 2 Möglichkeiten einzukehren: In Saalburg direkt und das Cafe Isabellengrün.
Auf der zweiten Hälfte gibt es erst Sitzmöglichkeiten, was sehr sehr schade ist, denn auch der erste Teil bietet schöne Stellen dafür.

Besonders schön war vor allem die Ruhe, die man unterwegs genießen konnte. In den Sommermonaten jedoch, wird man diese wegen den Sportbooten nicht haben.

Für Familien ist die Tour nur bedingt geeignet, da man eben nicht mal abkürzen kann.
Und da man die ganze Zeit am Wasser läuft, kann man in der Sommerzeit an vielen Stellen mal schnell ins Wasser springen und abkühlen. Spätestens am Ende der Tour am Saalburg Beach, sollte man doch die Füße ins Wasser hängen und ein Belohnungsgetränk für eine wieder geschaffte Tour eiskalt genießen.

Art der Strecke

Sehr gut zu laufende Wald-und Forstwege, ab Gräfenwarth bis nach Saalburg Asphalt.

Wegweisung /Ausschilderung

Die Rundstrecke ist leider als solches nicht ausgeschildert. Man kann aber die Ausschilderung des EB bis zur Staumauer folgen.
Im Zweifel immer am Ufer entlang!

Einkehrmöglichkeiten

Leider nur das Cafe Isabellengrün (wenn geöffnet) nach rund 13km und in Saalburg selbst. Also: Verpflegung mitnehmen!

Fotospots

Natürlich ist die Sperrmauer eine gern genutztes Motiv. Ansonsten bietet die Uferlinie immer neue Ansichten auf die Talsperre

Anspruch

Die Strecke ist leicht zu laufen, Höhenunterschiede sind nur gering. Höchstens die Streckenlänge schraubt den Anspruch ein wenig nach oben.

Parken, Anfahrt

Anfahrt über die A9, Abfahrt Schleiz.
Parkmöglichkeiten gibt es in Saalburg genug, zum Teil gebührenpflichtig

Tipps

  • Verpflegung mitnehmen!
    Unterwegs gibt es leider kaum etwas zum Einkehren
  • Badesachen einpacken!
    Wer sich die Zeit nehmen will: Unterwegs kann man an vielen Stellen ins Wasser.
  • Den Tag am Saalburg Beach ausklingen lassen
    Hier bekommt man das verdiente Kaltgetränk am Ende der Tour.
  • Sitzkissen oder Decke mitnehmen!
    Weil es im ersten Teil keine Bänke gibt: ab ans Ufer und dort Pause machen. Nur sind dort grober Schotter.

Höhenmeter bis zum Ziel

290m bergauf, 280m bergab

Streckenlänge

20,0km

Dauer

reine Gehzeit: 4h 10min

Die Tour bei Komoot

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