Rundwanderung durch die Drachenschlucht/Landgrafenschlucht bei Eisenach

4. Februar 2024
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4. Februar 2024 markus

Die Drachenschlucht bei Eisenach ist eine der meistbesuchtesten Sehenswürdigkeiten der Region. Die rund 3km lange Klamm schlängelt sich in Teilen durch eng aneinander stehenden Felsen, die steil aufsteigen, im Sommer mit reichlich Moos bewachsen sind und im Winter große Eiszapfen herunterhängen lassen.

An der engsten Stelle ist die Schlucht gerade einmal 68cm breit. Der sehr gut angelegte Wanderweg ist auch bei Familien sehr beliebt, weswegen man am Wochenende mit allerlei Besucherverkehr rechnen muss.

Weil man im Sommer ja immer zu Drachenschlucht kann, war das Wochenende Mitte Januar ideal: Es lag Schnee und die Temperaturen waren unter den Nullpunkt – somit waren die besten Voraussetzungen erfüllt, um eine beeindruckende Eislandschaft zu sehen, die man auf so vielen Bildern ansehen konnte, die in den sozialen Netzwerken herumgeistern.

Die Tourbeschreibung

Da die kleine Wanderung durch die Drachenschlucht recht kurz ist und wir eh zum Auto zurück mussten, nahmen wir uns eine Rundwanderung vor, die auf dem Rückweg durch die nahe Landgrafenschlucht führte.

Glühwein, Tee, Kekse und andere Knabbereien wurden eingepackt, wir selbst folgten den bewährten Zwiebelprinzip, um auch schön warm zu bleiben und dann ab ins Auto. Ein wenig mehr als eine Stunde waren wir unterwegs, als wir an dem Samstagvormittag am Parkplatz „Hohe Sonne„, direkt am Rennsteig gelegen, eintrafen. Schon auf den Weg dorthin, wurde uns schnell klar, dass viele andere die gleiche Idee wie wir hatten…es waren viele Autos unterwegs, die größtenteils am nördlichen Eingang der Drachenschlucht an der Straßenseite abgestellt wurden.

Auch an der „Hohe Sonne“ war der Parkplatz, trotz der Widrigkeiten durch hohen Schnee, fast voll. Wir fanden aber trotzdem einen Platz und machten uns bei besten Wetter, Sonne, blauer Himmel und Temperaturen knapp unter Null, auf den Weg.

Direkt bei dem Parkplatz und einen wunderbaren Blick auf die Wartburg befindet sich der Einstieg zur Drachenschlucht. Ab in den tiefen Schnee, der an diesen Tag oft bis über den Knöchel reichte.
Durch die vielen Besucher der letzten Tage war der Schnee dennoch in der Breite eines Trampelpfades niedergedrückt, den wir natürlich gerne auch nutzten.

Kurze Zeit ging es bergab, bis wir den kleinen Marienbach erreichten, den wir nun durch die Schlucht begleiten sollten.

Schon bald kamen wir bei den ersten Eiszapfenflächen an, während der Weg, über Holzkontruktionen verlaufend, weiter talabwärts ging.
Größere Höhenunterschiede werden hier mit gut angelegten Treppen einfach überwunden. Nicht so gut: Viele der Gitterroste, die z.T. als Plattformen dienen, lassen zwar den Schnee gut durch, sind aber für viele Hundepfoten einfach zu groß. Selbst größere Hunde, rutschten öfters mit ihren Pfoten durch die Roste hindurch- das Risiko einer Verletzung ist dadurch durchaus gegeben.

Es dauerte auch nicht lange, bis wir an die erste Engstelle der Tour kamen: Der Weg verengte sich auf unter einen Meter Breite, während die moosbedeckten Felsen links und rechts in die Höhe ragten. Es sollte ein erster Vorgeschmack auf das sein, was noch kommt und was diese Tour so besonders machen sollte.

Die hier auch ausgelegten Gitterroste, ließen den Schnee anfänglich einfach durchfallen, doch scheinbar war der Schnee der letzten Tagen doch zu viel: Der Schnee und Eis bedeckten dann doch einen Großteil dieser engen Stelle, so dass hier auch schon ein wenig Vorsicht geboten war. Unter dem Gitter hörte man den kleinen Bach, der talabwärts rauschte und diese Schlucht kälter machte, als zu Beginn dieser kleinen Wanderung.

Nur eine Kurve später erreichten wir die überdachte größere Sitzgruppe, an der auch der erste Touringen-Stempel zu finden war. Leider fehlte hier das Stempelkissen, aber der hinterlegte Stempelcode ersetzte den Stempel im Heft.
Da an der Sitzgruppe noch Platz war, machten wir hier gleich unsere erste Pause: wärmender Glühwein und Keks kamen auf den Tisch und wir ließen uns erstmal gut gehen.

Gestärkt ging es nun weiter stromabwärts, woher nun immer mehr Leute uns entgegenkamen.
Auf den schmalen Pfad , bis zum Ende der Schlucht, war und ist eine gegenseitige Rücksichtnahme wichtig. Das kleine Bächlein war mittlerweile recht breit geworden und engte den Weg an manchen Stellen auf bis zu einen Meter Breite ein.

Zwischen den Felsen oder anderen trichterförmigen Engstellen, waren immer wieder die Gitterroste oder auch komplette Abschnitte aus Holz angelegt, so dass der Bach problemlos unter unseren Füßen fließen konnte.

Vorbei an den schneebedeckten Hängen und vielen Eiszapfen, kamen wir recht schnell wieder an felsigen Verengungen. Zum Teil hingen die riesigen Einzapfen direkt über uns- nicht auszumalen, wenn sich diese gelöst hätten. Ein etwas breiteren Stellen warteten wir auch entgegenkommende Besucher, immer das Eis im Blick, unter den wir oft standen.
Der Weg war teilweise nun zu einer Eisbahn geworden- Trittsicherheit und Balance halten war nun wichtig geworden.

Teilweise gab es so enge Stellen, dass man gerade so mit den Rucksack sich durchzwängen konnte. Eine Art Plattform bildete den Abschluss des so schmalen Pfades, von nun an wurde der Weg wieder breiter.

Von hier an war es nicht mehr weit bis zu den kleinen Weiher, der zusammen mit den einen Torbogen, das Ende der Drachenschlucht kennzeichnete.

Einmal fix über die Straße und danach gleich wieder, in einen kleinen Bogen, nach rechts abgebogen und schon waren wir in der Landgrafenschlucht, die uns, immer leicht bergauf verlaufend, wieder in die Nähe des Parkplatzes bringen sollte.

Die Landgrafenschlucht ist ein wenig kürzer als die Drachenschlucht, ist aber bei weitem nicht so überlaufen. Auch hier hingen seitlich viele Eiszapfen herunter, aber, durch die Breite der Schlucht, wesentlich weiter vom Weg entfernt als vorher.

Auch waren die Wege breiter und zum Teil auch besser zu laufen. Auch wenn die Wege ähnlich gut präpariert waren, ist die Landgrafenschlucht weniger spektakulär wie die Drachenschlucht.

Dennoch sah sie durch den vielen Schnee einfach toll aus.

Nach mehre als der Hälfte des Weges, kamen wir an eine kleine Brücke, über der man den kleinen Bach überqueren konnte, der die Schlucht entlang floss. Auf der kleinen Bank, die sich direkt dahinter befand, machten wir unsere zweite kleine Pause, bei der wir beschlossen, die Landgrafenschlucht zu verlassen und den direkten Weg in Richtung Parkplatz zu nehmen, da die Zeit mittlerweile fortgeschritten war.

Zwar war der Weg kürzer, aber dafür umso steiler. Zwar ging es auf den kommenden 800m Strecke bis zum sog. Weinweg nur etwa 100 Höhenmeter nach oben, aber der tiefe Schnee auf den weniger genutzten Weg machte es umso schwerer.

Endlich, nach 20min aufwärts im Schnee und im Schatten, sahen wir wieder die Sonne, die aus der Richtung des Großen Inselsberg her, über den Weinweg schien.
So gleich merkte man die Wärme der Sonne, aber auch den deutlich stärkeren Wind, der hier wehte.

Trotz des geschafften Anstieges, entschlossen wir uns, weitere 300m aufwärts zu laufen, um zu den Aussichtspunkt „Großer Drachenstein“ zu gelangen.
Eine letzte Anstrengung durch den tiefen Schnee, aber es lohnte sich: Ein herrlicher Blick bis hin zum vierthöchsten Berg Thüringens, bei fast wolkenlosen Himmel, Sonnenschein, aber einer steifen Brise erwartete uns. Hier konnten wir den 3. Touringen-Stempel dieser Tour (den zweiten gab es an der kleinen Brücke in der Landgrafenschlucht) ergattern.

Trotz der schönen Aussicht, blieben wir nicht lange am Aussichtspunkt, da auch die gefühlte Temperatur durch den starken Wind, deutlich unter Null lag.

Zurück auf den Weinweg, führte uns der rund 1,5km lange Forstweg wieder zurück zum Parkplatz „Hohe Sonne“, bei dem wir unsere schöne Winterwanderung beendeten.

Fazit

Als Naturschauspiel würde ich diese kleine Eiswelt nicht gleich bezeichnen, aber die Kombination aus eisbehangenen Felswänden, herunterhängenden Eiszapfen, den nicht gewöhnlichen Weg durch die Klamm und die schneebedeckte Landschaft, machte diese kleine Wanderung zu etwas Besonderen.

Aber selbst im Sommer sind beiden Schluchten einen Ausflug wirklich wert, was alleine die Beliebtheit dieser Sehenswürdigkeiten verrät.

Die Anfahrt ist einfach, Abstellmöglichkeiten für das Auto gibt es genug. Ebenso sind Sitzmöglichkeiten genug vorhanden, auch wenn sie in der Drachenschlucht aufgrund der geografischen Beschaffung bedeutend weniger vorhanden sind, als in der Landgrafenschlucht. Und auch der Aussichtpunkt zum Ende hin ist wegen der tollen Aussicht über das Tal bis zum Großen Inselsberg einen Abstecher wert.

Die kleine Tour ist eine echte Empfehlung zu jeder Jahreszeit. Einzigster kleiner Wermutstropfen: Wer darauf hofft, auf dieser Runde niemanden zu begegnen, hat vermutlich nur bei miesesten Regenwetter eine wirkliche Chance.

Art der Strecke

Abwechselnd. Mal Waldpfade, mal über Gitterroste und Holzkonstruktionen- es ist alles dabei.

Wegweisung /Ausschilderung

Verlaufen ist eigentlich nicht möglich. Alles ist gut ausgeschildert.

Einkehrmöglichkeiten

leider nicht. Auf der Strecke gibt es jedoch einige Sitzmöglichkeiten zum Pausieren

Fotospots

Egal ob im Sommer oder Winter: Die Kamera oder das Handy wird ständig benutzt werden.

Anspruch

Die Wege sind leicht zu laufen. Nur am Ende der Landgrafenschlucht und zum Aussichtspunkt geht es steiler bergauf.

Parken, Anfahrt

kostenloses Parken gibts an der „Hohen Sonne“ und am Eingang zur Drachenschlucht

Tipps

  • Drohnen verboten!
    Selbst wenn man unter den Baumwipfeln fliegen könnte...es ist ein Naturschutzgebiet...
  • Mit Hunden aufpassen!
    Die Drachenschlucht bietet einige Trittfallen für die Vierbeiner!
  • Verpflegung mitnehmen!
    Einkehrmöglichkeiten gibt es leider keine...aber vielleicht man ja doch wieder der Imbiss an der Hohen Sonne auf...
  • festes Schuhwerk anziehen!
    zu jeder Jahreszeit braucht man Trittsicherheit.

Höhenmeter bis zum Ziel

240m bergauf, 240m bergab

Streckenlänge

9,9km

Dauer

Gehzeit inkl. kurzer Pausen: fast genau 3h

Die Tour bei Komoot

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