Vorwort
Gesucht wurde: Eine kleine Tasche, in der ich eine kleine Kamera plus Actionkamera rein bekomme. Und alltagstauglich sollte sie sein.
Also wurde ein sog. Chest-Pack rein aus Neugierde vom berühmt-berüchtigten Versandhändler Temu geordert.
Allerdings sieht es gleich sehr militärisch aus und ist wenig flexibel einsetzbar: Einmal angelegt, bleibt es vor der Brust und das war es.
Eine Alternative bzw. eine Ergänzung musste daher gefunden werden…
In der Outdoorszene ist in den letzten Jahren ein Modetrend aus den 90ern wieder zurückgekehrt: Die Hüft-oder Gürteltasche, die nun vor allem aus praktischen Gründen getragen wird.
Wir haben uns einen Vertreter, die TT Modular Hip Bag 2, zugelegt und auf bislang 7 Wanderungen eingesetzt. Wie sich die Tasche so bewährt hat, klären wir im Video und im nachfolgenden kleinen Bericht:
allgemeine Beschreibung
Das Hip Bag 2 ist eine rund 5l fassende Tasche, die es auf der Herstellerseite nur in einer Farbe (Steingrauoliv) gibt, bei Onlinehändlern, wie z.B. Amazon ist sie noch in 3 anderen Farben erhältlich. Dort wird auch meist der UVP von 50€ unterboten.
245g leicht, hat sie die Abmessungen von 35x16x6cm und besteht aus einen recht robusten Material. Dass dieses noch eine IRR-Tarnwirkung hat, ist nicht weiter relevant.
Sehen wir uns mal die Tasche genauer an.
eigene Meinung
Achtung! Der Rucksack wurde selbst bezahlt. Niemand hat irgendwie irgendwas gesponsert.
Die Tasche von außen
Von außen ist die kleine Tasche recht schlicht gehalten: Auf der gekletteten Vordertasche ist das TT-Logo angebracht, ansonsten fehlen Molle- oder Klettflächen. Die Oberseite hat einen Lasercut, mit den man z.B. zusätzliche Haken, Schlaufen, etc. anbringen kann.
Auf der Rückseite ist eine große flache Tasche zu finden, die mit einen robusten Reißverschluss geschlossen werden kann. Hier kann man z.B. wichtige Dinge, wie eine Geldbörse, recht sicher verstauen, da diese direkt am Körper sitzt.
Der Hüftgurt lässt sich in der Länge verstellen (wie ich jedoch finde, sitzt er nicht straff genug) und ist mit einer Schnalle versehen.
Der gesamte Gurt lässt sich auch abnehmen, so dass die Tasche an einen Gürtel direkt oder an ein anderes Molle-System eingehängt werden kann.
Die Tasche von innen
Öffnet man die Haupttasche, durch den fast umlaufenden Reißverschluss (der im übrigen von einer Stoffüberlappung gegen Regen nochmal geschützt ist), befinden sich am Deckel Gummischlaufen, an denen man z.B. eine kleine Taschenlampe anbringen kann.
Im großen Hauptfach steht gleich die fast quadratische Klettfläche mit Molle ins Auge, an der kleine Zusatztaschen oder Erweiterungen befestigt werden können.
Die Innentasche bietet viel Platz. In meinen Fall hatte ich eine Canon Powershot G5X II sowie eine Actionkamera samt Ministativ unterbracht, wobei jedoch das Stativ seitlich ein wenig herausragte, was aber nicht weiter stört.
Die Vordertasche (am Deckel sind ebenso Gummischlaufen angebracht) wird mit Klett geschlossen und bietet direkt eine kleine offene Tasche, sowie eine fast gleichgroße Tasche dahinter, die mit einen Reißverschluss verschlossen werden kann.
Robustheit/Wasserdichtigkeit
Auch wenn die Tasche aus Materialien hergestellt ist, die Bundeswehrstandards entsprechen, irgendwann hält jedes Material einen Starkregen nicht mehr stand, so wie in meinen Fall auch geschehen.
Möglicherweise ist das Regenwasser auch durch den Reißverschluss gekommen, der nicht immer abgedeckt war oder es regnete durch die, durch das Stativ bedingte, Öffnung herein.
Dennoch trocknete die Tasche über Nacht, trotz nicht idealer Voraussetzungen, wieder recht gut ab.
Das Außenmaterial ist robust, dick und scheint auch größere Belastungen gut überstehen zu können. Es ist vergleichbar mit dem Material, aus dem Bundeswehrrucksäcke zum Teil gemacht sind/waren. (siehe Standards!)
Trageweisen
Die Tasche lässt sich problemlos unter dem Rucksack tragen- der schräg verlaufende Hüftgürtel stört dabei nicht. Auch bleibt die HipBag (oder das…) relativ an einer Stelle und rutscht nicht in Richtung Hüfte.
Lediglich verstellte sich der Hüftgürtel öfters in der Länge, aber hier sollten ein paar Nadelstiche mit guten Faden Abhilfe schaffen.
Es gibt mehrere Tragevarianten: schräg vor dem Bauch/Brust und auf dem Rücken, umgehängt oder an der Hüfte, entweder vor dem Bauch oder wieder auf dem Rücken.
Am sinnvollsten ist die Möglichkeit schräg vor der Brust, da man eben so am besten an die Kleinigkeiten kommt, die die Tasche eben beinhaltet. Die Variante Gürtel vor dem Bauch bietet dies zwar auch, nur stört hier die Tasche unter Umständen beim Gehen oder beim Klettern.
Fazit
Das Hip Bag 2 von TT ist eine sehr gelungene, robuste und auch durchdachte Tasche, die meine anfänglichen Zweifel an diesen Taschentyp verfliegen lassen.
Sie bietet genügend Platz für allerlei Dinge, jedoch geht es auf Lasten des Tragekomforts, wenn zu viel in die Tasche gesteckt wird und sich die Tiefe bis auf das Maximale ausdehnt.
Sie ist flexibel tragbar und absolut alltagstauglich.
Trotzdem gibt es keine volle Punktzahl, da die Nässe nach dem Starkregen in der Tasche vorhanden war (auch wenn es höchstwahrscheinlich mein Fehler war, aber dennoch ein Durchdringen des Material nicht ausgeschlossen werden kann) und die zu wenig feste Längenverstellung des Hüftgurtes, die die Tasche öfters zu lang werden lässt.
Trotzdem: Ein guter Kauf, der mit noch lange Freude bereiten wird.