...Thinking about Drones in the Mountains...
Wie fängt man am besten ein Thema an, was die Bergwanderer derzeit spaltet. Als wären diese ganzen Instagram Typen nicht schon genug, kommen jetzt die Drohnies daher und zerstören die Bergidylle mit diesem unerträglichen Summen der Quadrocopter.
Okay, ich bin schuldig. Ich bin einer der für sein Leben gern wandert, davon Fotografien zur Erinnerung anfertigt und dabei, wo es erlaubt ist, die Drohne einsetzt. Aber natürlich nur dort, wo es erlaubt ist. Aber was ist erlaubt und was nicht?
Warum nutze ich eine Drohne zum Fotografieren oder Anfertigen von Videos? Reicht die normale Kamera nicht?
Ich nutze die Drohne, um einfach einmal unbekannte und andere Blickwinkel auf die wundervolle Natur zu machen. Der Reiz liegt einfach darin, Bilder oder Videos anzufertigen, die sich theoretisch nur den Vögeln erschließen. Der Fantasie sind hier schier keine Grenzen gesetzt. Dennoch muss man der Realität ins Auge blicken, gerade in Deutschland gibt es neben den grundsätzlichen Herausforderungen auch noch spezielle Einzelregelungen.
Ich teile den Text in zwei Teile … die Voraussetzungen und dann das Fliegen im Gebirge.
Teil 1 Vorbereitungen
Was benötige ich für den Betrieb einer Drohne? An was muss ich denken?
Also ich habe derzeit eine DJI Mini 2. Dieses kleine Biest nimmt mit seinen gerade einmal 249 Gramm beeindruckende Videos in 4K auf und macht auch ganz nebenbei recht beeindruckende Bilder, welche man manuell noch sehr gut optimieren kann.
Aber auch für diese Drohne benötige ich laut EU-Richtlinien eine Flugerlaubnis, den kleinen Drohnenführerschein. Diesen kann man derzeit beim Luftfahrtbundesamt erwerben. Es handelt sich hierbei um Theoriemodule und einen anschließenden 40 Fragen-Test, den man bestehen muss. Der Schein ist für 6 Jahre gültig und kostet um die 25€. Zusätzlich benötigt ihr eine sogenannte E-ID, über die ihr eindeutig zu identifizieren seid. Es handelt sich dabei um eine alphanumerische Kombination, die ihr auf eurer Drohne anbringen müsst.
Ergänzend dazu müsst ihr eine private Haftpflichtversicherung abschließen, die Drohnen inkludiert.
Kommt ihr noch mit? ;O)
Also wenn wir die Drohne, den kleinen Drohnenführerschein, die e-ID und die Versicherung haben geht es los. Nein, vorne halt, noch nicht ganz! Ihr müsst natürlich prüfen, ob ihr in den Regionen, die ihr bereist, das Fliegen gestattet ist. Für Deutschland ist neben der europäischen Richtlinie die sogenannte Luftverkehrsordnung (LuftVO) zuständig. Und die bremst euch relativ schnell aus, bzw. Holt euch auf den harten regulierten Boden zurück. Es gibt so viele Dinge, die man nicht darf, dass man schier verzweifelt. Aber so schlimm ist es nicht. Ein genauer Blick und ein wenig spielen mit Höhen und Abständen, dann ist einiges möglich. Das Fliegen in Naturschutzgebieten oder Nationalparks könnt ihr ohne Genehmigung so gut wie vergessen. Wird man erwischt oder angezeigt, drohen saftige Bußgelder.
Es lohnt sich hier ein Blick auf folgende Apps, die jeweils für Android oder iOS erhältlich sind.
Wenn ihr in verbotenen Zonen fliegen wollt, müsst ihr euch die Genehmigung der zuständigen Behörde holen. Das funktioniert im Ausland auch sehr gut. Ich habe gerade mit Österreich, den Niederlanden und Griechenland sehr gute Erfahrungen gemacht.
Also Vorbereitungen abgeschlossen, Apps installiert …. Batterien geladen, Lift Off!
Teil 2 Fliegen in den Bergen
Nach all den Vorbereitungen ist eins ganz wichtig, behaltet das Wetter im Auge. Ein Flug durch oder über Nebelfeldern sieht cool aus, sobald aber die Temperaturen einstellig sind, kann es passieren, dass die Rotorblätter beginnen zu vereisen. Ist mir auch schon passiert, langsam landen und die Drohne wieder einpacken und trocken halten. Bei Bedarf Akkus vorwärmen. Ein weiterer Faktor ist die Höhe, auf der man sich befindet. Gerade die Thermik und die Winde sind eine Herausforderung. Meine Mini2 hatte auf dem Großen Krottenkopf zum Beispiel richtig zu tun. Das lag am starken wind, aber auch an den 249 Gramm, die sehr windanfällig waren. Aber es hat funktioniert, man darf nur nicht die Nerven verlieren. Cool bleiben. Ich persönlich achte meist darauf, dass ich nicht zu lange fliege und damit auch nicht zu vielen Leuten am Berg auf den Geist gehe. Bis jetzt muss ich allerdings sagen, dass nahezu alle Leute, die ich bisher beim Drohne fliegen in den Bergen getroffen habe, stets interessiert und begeistert waren. An so einen richtigen Hater bin ich noch nicht geraten. Achtet bitte beim Fliegen ein wenig auf die Flora und Fauna, am besten setzt ihr eure Begleiter (falls vorhanden) als Spotter ein.
Ich konnte zum Beispiel vor ein paar Monaten auf Kreta nach der Genehmigung auf 120 Meter steigen und so weit von mir wegfliegen, wie ich Sichtverbindung zur Drohne hatte. Ohne Genehmigung wären maximal 50 Meter Höhe und Entfernung drin gewesen. Es lohnt sich also nach einer Genehmigung zu fragen.
Abschließend kann ich sagen, dass ich mir definitiv eine größere Drohne zulegen werde, da mir das Fliegen wahnsinnig viel Freude macht und man somit deutlich mehr Möglichkeiten hat, seine Erlebnisse festzuhalten. Ob man gewagte oder verbotene Flüge posten sollte … Nein! Denn es gibt neben den schwarzen Schafen schon genug Regularien. Schaltet euren Kopf ein, bereitet euchgut vor und fliegt aufmerksam.
Wenn ihr Fragen habt, her damit.