Nach vielen Wochenenden mit Regen oder wenig Sonne, schien das erste Novemberwochenende endlich richtig schön zu werden.
Wecker gestellt und ab ins Auto- mit dem Ziel Burgk in der Nähe von Schleiz.

Hier hatte ich mir eine Rundwanderung herausgesucht, die fast am Schloss Burgk startete, bis zur Bleilochtalsperre und dann wieder auf der anderen Talsperrenseite zurück führte.

Viel Wasser, Wald und schöne Aussichtspunkte warteten auf mich…

Die Tourbeschreibung

Der Startpunkt war der Parkplatz beim Saaleturm in Burgk. Gegen 9 Uhr war ich einer der Ersten auf dem Parkplatz, auf den man das Tagesticket für faire 3€ bekommt.

Bevor die Tour starten konnte, nutzte ich die Gelegenheit, um die 192 Stufen auf den 43 m hohen Saalturm (Eintritt 11/25: 2€)  zu erklimmen, um von weit oben einen tollen Blick über die morgendliche Landschaft zu bekommen.

Von oben startete auch die Drohne zu einen ersten Rundflug und fing einige schöne Momente ein.
Unten wieder angekommen, ging auch die Tour richtig los.

Über die abwärtsverlaufende Straße, war das Schloss schnell erreicht. Die Anlage und auch das Museum sah ich mir nicht an, denn vor mir lagen rund 5h Wanderung.

Aber natürlich lädt das Schloss mit seiner imposanten Lage auch so zu jeder Menge Fotos ein. Über einen längeren Pfad, erreichte ich schließlich den Sophienpark, der mit den Pavillon und einer schönen Gestaltung eine ideale Location für Feiern und Hochzeiten bietet.

Bilder der Drohne

Direkt hinter dem Park verläuft ein kleiner Pfad durch einen herrlichen Buchenwald bergab. Wunderschön war die braune Laubfärbung anzusehen. Unzählige Blätter hatten den Waldboden komplett überdeckt- nicht immer einfach, den Pfad zu sehen. Aber durch die aufgestellten Wegeschilder, war es dennoch nicht schwer die Route zu erahnen.

Aus dem Wald raus, führte der Weg entlang einer Pferdekoppel bis zu einer überdachten Holzbrücke, die die Saale überspannte. Die Strömung war an dieser Stelle so gut wie nicht vorhanden, so dass sich das Schloss auf der anderen Seite wunderbar im Wasser spiegelte und eine tolle Herbstszene bot.

Nun führte der Weg weiter bis hin zum Jägersteig- einen kleinen Pfad am Rande des Hanges. Durch den immer währenden leichten Anstieg, war ich mittlerweile weit oberhalb der Saale unterwegs und lief permanent durch den schönen Herbstwald.

Eine kleine freie Stelle mit Blick auf das Schloss, bot auch schon die nächste Gelegenheit mit der Drohne eine Runde zu drehen.

Der Jägersteig endete oberhalb der kleinen Ortschaft Burgkhammer, die auch der Talsperre ihren Namen gibt. Kurze Zeit später, überquerte ich die Landstraße und kam in einen großen Wald, in dem ich, über gut ausgebaute Forstwege, schnell voran kam.

Bilder der Drohne

Dieser Streckenabschnitt war natürlich nicht so schön wie der Jägersteig, aber dennoch: Auf den guten Forstweg mit leichten Kieseln ließ sich es gut und zügig laufen und die sich ständig verändernde Vegetation sorgte für Abwechslung.

Kurz vor Überschreitung einer weiteren Landstraße, kam ich am Wald- und Naturfriedhof Saale-Orla vorbei, einen sehr ruhigen Ort, an den Mensch und, und das war hier das erste Mal in Thüringen möglich, Tiere ihre letzte Ruhe finden können.
Inmitten des gepflegten Waldes, durch einen Forstweg geteilt, sieht man überall Holzstehlen mit Nummern und gelegentlich angebrachten Namen. Jede dieser Stehle steht für mindestens eine Grabstätte.

Eine kleine Andachtsstelle gibt es außerdem. Ein schöner Ort für jemanden, der sich schon zu Lebzeiten naturverbunden fühlte oder/und eben nicht den klassischen Friedhof wollte.

Kurz nach Überquerung der Landstraße, kam auch schon die Bleilochtalsperre in Sicht.
Entlang des Ufers führte der Weg, den ich bereits von meiner Teilumrundung der Talsperre kannte.

Nach 2,5h oder auch knapp 8km, fand ich am windigen Ufer der Talsperre einen schönen Platz für meine erste größere Pause.

Bilder der Drohne

Nach der kurzen Erholung auf dem steinigen Strand, folgte ich dem Weg zur Staumauer.
Das 55m hohe und über 200m lange Bauwerk macht auf jeden Fall Eindruck. Stabil ist es auf jeden Fall- hält es doch seit über 90 Jahren die 215 Mio m³ Wasser der Talsperre zurück.

Am, knapp 500m entfernten, Parkplatz führte nun der Weg in Richtung des Unterbeckens, das gleichzeitig als die Talsperre Burgkhammer bezeichnet wird.
Bedingt durch Wind und Wetter, war der Weg an einigen Stellen durch umgestürzte Bäume blockiert, die sich aber mit ein wenig Geschick überwinden ließen.

Immer direkt am Wasser verlaufend, folgte ich den Weg, bis ich nach rund 30min am Kobersfelsen ankam.

Direkt am Felsen ist ein Hängesteg angebracht, der leider jedoch seit 2021 nach einen Steinschlag geschlossen werden musste. Zwar gibt es bereits Pläne und Kostenaufstellungen für eine Instandsetzung, doch ließ der Baubeginn bislang auf sich warten.

Stattdessen nutzte ich die Umgehungsroute, die über einen kleinen, und anfangs steilen, Pfad nach oben verlief.

Obwohl der Pfad nach oben nicht markiert war, wurde er in den vergangenen 4 Jahren nach der Sperrung schon sooft genutzt, so dass er recht gut erkennbar war.
Komoot bezeichnet diesen Weg als bereits auch als Bergwanderweg.

Doch die Mühe des Aufstiegs lohnt sich: Von den beiden Aussichtspunkten aus, hat man einen tollen Blick auf die, bis zu 70m tiefer befindliche, Talsperre.
Wäre der Hängesteig nicht gesperrt, würde sich womöglich kaum jemand an diese Stellen verirren.

Mittlerweile war aus dem kleinen Pfad ein richtiger Waldweg geworden, der bald wieder bergab ging.

Auffällig war die viele ausgebleichte Totholz, was auf und neben dem Weg lag und ebenso die großen Brombeerbüsche, die den Weg teilweise einengten.
Gut vorstellbar, dass diese Büsche im Sommer den Weg zu einer richtigen Herausforderung machen könnten.

Nach keinen 15 min, mündete dieser Waldweg wieder auf den regulären Wanderweg auf dem, mit Erreichen der Eisbrücke, der letzte Abschnitt dieser Tour begann.

Über einen kurzen Anstieg, kam ich auf einer Streuobstwiese an, an der sich der Weg in einen Bogen vorbeischlängelte.
Hier begann auch der sog. Vorderer Röhrensteig, der, wie der Jägersteig, am Hang verläuft und von dem man einen fast ständigen Blick auf die Talsperre und das Schloss hat.

Auch durch die herbstlichen Farben, wird der breitere Weg zu einen richtigen Traum. Vorbei an 2 Aussichtspunkten, endet er, nach keinen 20 gemütlichen Gehminuten, oberhalb des Schlosses.

Kurze Zeit später war auch wieder der Parkplatz erreicht, der mittlerweile sich gefüllt hatte.

Hier begann und hier endete schließlich auch diese richtig schöne Herbsttour.

Fazit

Um es kurz zu machen: Diese Tour ist abwechslungsreich und fast durchgängig toll!

Zu den Highlights kann man den Saaleturm, das Schloss, den idyllischen Platz an der Holzbrücke, Teile der Kobersfelsen-Umgehungsroute und den Vorderen Röhrensteig zählen.

Die Talsperre bringt Abwechslung in die überwiegend von Wald geprägte Route und bietet zudem gute Pausenmöglichkeiten, in den Sommermonaten auch eine gute Erfrischung im Wasser.

Empfehlenswert ist diese Runde im Herbst oder auch im Winter, falls Schnee liegen sollte: im Herbst zeigen sich die Wälder in warmen Tönen, während im Winter die schneebedeckte Landschaft sich wunderschön im stillen Wasser der Talsperre oder der sich anschließenden Saale spiegeln würde.

Im Sommer muss man auf der großen und auch der möglichen verkürzten Runde mit viel mehr Wanderern rechnen.
Eine schöne Einkehrmöglichkeit kann das Café Isabellengrün, ungefähr auf halber Strecke, sein, sofern man die Route ein wenig abändert.

Art der Strecke

Abwechselnd Waldboden und steiniger Untergrund, nur im Bereich der Talsperre asphaltiert

Wegweisung /Ausschilderung

Gut ausgeschildert. Dennoch sollte man ab und zu die Route überprüfen. Für die Umgehungsstrecke Kobersfelsen gilt das besonders!

Einkehrmöglichkeiten

Sitzmöglichkeiten sind abschnittsweise vorhanden. Einkehren kann man im Café Isabellengrün oder im Bereich des Schlosses

(hier immer die Infos auf der Webseite prüfen!)

Fotospots

Egal wo man sich gerade befindet, die Kamera wird ständig gebraucht. Eine Ausnahme bildet der lange Waldabschnitt zwischen dem Jägersteig und der Talsperre.
Drohnenflüge sind zum Teil im westlichen Bereich und bei der Talsperre erlaubt (immer Drohnenkarte prüfen!)

Anspruch

Die Strecke ist leicht zu laufen, nur ist bei der Umgehungsroute Kobersfelsen Trittfestigkeit gefragt.

Parken, Anfahrt

kostenloses Parken ist bei der Eisbrücke möglich, am Saaleturm kostet das Tagesticket 3€, ebenso gibt es einen Parkplatz an der Talsperre und am Waldfriedhof

Höhenmeter bis zum Ziel

420m bergauf, 420m bergab

Streckenlänge

16,2km

Dauer

Gehzeit inkl. kurzer Pausen: knapp 5h

Die Tour bei Komoot